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US-Finanzinvestoren übernehmen Osram

Das Traditionsunternehmen Osram soll an die amerikanischen Investoren Bain Capital und Carlyle verkauft werden. Darauf haben sich Vorstand und Aufsichtsrat geeinigt. Die IG Metall hat nichts dagegen - sofern Arbeitsplätze und deutsche Standorte erhalten bleiben.

Von Burkhard Schäfers | 05.07.2019
Zwei Ampeln zeigen vor der Zentrale der Firma Osram grünes Licht.
Osram bleibt ein eigenständiges Unternehmen - beteuert Vorstandschef Olaf Berlien (picture alliance)
Osram bleibt Osram, beruhigt Osram-Chef Olaf Berlien. Osram bleibe auch in München und die Investoren Bain und Carlyle seien die richtigen Partner für das Unternehmen: "Wir haben zugestimmt, dass Osram ein eigenständiges Unternehmen bleibt. Patente und Technologien bleiben in unserer Hand. Osram als Marke, die seit über 100 Jahren besteht, wird als Marke genauso auch weiter bestehen."
Osram-Chef zufrieden mit 35 Euro pro Aktie
35 Euro pro Anteilsschein bieten Bain und Carlyle den Osram-Aktionären. Das ist wenig im Vergleich zu Osrams Aktienkurs von vor einem Jahr. Aber Osram-Chef Berlien rechnet anders: "Die 35 Euro im Verhältnis zu unserem Share-Preis, den wir in der letzten Woche hatten oder über die letzten drei Monate, dann ist das ein Premium von 22, 23 Prozent."
IG Metall: Keine Verschlechterung
Die IG Metall ist naturgemäß nicht ganz so begeistert von dem gestern beschlossenen Übernahme-Deal. Aber auch Klaus Abel, der Unternehmensbeauftragte der IG Metall für Osram und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens, sieht die positiven Seiten: "Also ich glaube nicht, dass es eine Verschlechterung ist gegenüber der jetzigen Situation. Osram ist börsennotiert, wir haben aktivistische Investoren, die auch jetzt schon gesagt haben, da muss Personal abgebaut werden. Angesichts der Gewinnwarnung haben sie radikale Kostensenkungsprogramme verlangt, was in der Regel Personalabbau bedeutet. Wir glauben, dass wir mit den Investoren Partner haben, mit denen wir in den nächsten Jahren erfolgreich arbeiten können." Bain und Carlyle seien nicht dafür bekannt, Unternehmen zu filetieren und ertragsschwache Teile zu verscherbeln.
Die IG Metall gehe davon aus, dass die getroffenen Zusagen gelten: Mitbestimmungsrecht, Arbeitsplatz-Erhalt und keine Standort-Schließungen: "Es ist praktisch eine Festschreibung des Status Quo. Wir haben keine Garantien, aber die haben wir zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht, wenn Osram börsennotiert bleiben würde." Die IG Metall werde um jeden Arbeitsplatz kämpfen, so Klaus Abel.