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Besser Hände weg von Dauerpraktikanten

Über die "Generation Praktikum" wurde schon viel gesagt. Meist von denjenigen, die ihre Praktikum in der Hoffnung auf weitergehende berufliche Chancen ohne Bezahlung ableisteten. Mit der Unternehmerseite hat sich Prof. Christian Scholz, Lehrstuhl Organisation und Personalmanagement Uni Saarbrücken, beschäftigt.

Moderation: Ulrike Burgwinkel | 30.03.2007
    Die Unternehmen würden keinesfalls von den billigen Arbeitskräften profitieren, so seine Erkenntnisse. Betriebswirtschaftlich würde die Beschäftigung von Praktikanten vor allem zwei negative Seiten aufweisen.

    Gerade Praktikanten, die im Anschluss an ein Studium für vier oder fünf Monate beschäftigt werden, sind wenig effektiv. Der Ärger, dass man keinen Job habe, würde überwiegen. Diese Personen verließen das Unternehmen danach mit einem negativen Image. Das Interesse von Unternehmen müsse es aber sein, für Bewerber ein attraktiver potentieller Arbeitgeber zu sein. Eine schlechte Außenwirkung wäre deshalb ein Fiasko.

    Bei einer dünnen Personaldecke würden Praktikanten ständig beschäftigt und damit bestimmte Stellen ausfüllen. Eigentlich bräuchten diese Personen eine umfassende Einarbeitung, die sie unter Umständen aber nicht bekämen. Auch bei den fest angestellten Mitarbeitern würde der Einsatz von Praktikanten für Angstgefühle und Ärger sorgen. Wenn Unternehmen diese negativen Auswirkungen erkennen würden, müssten sie konsequenterweise auf den Einsatz von Dauerpraktikanten verzichten, betonte Scholz.