Samstag, 20. April 2024

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Bestenliste
Die besten 7 im Juli

Sommer, Sonne, lange Tage - Zeit für Bücher über träumende Tiere oder Arzt spielende Kinder, über das Leben des Komponisten Arvo Pärt oder der Tochter Heinrichs des VIII. Mary Tudor. Vor allem aber über Herkunft, Familie, Freundschaft - kurz: die wichtigen Verbindungen der Menschen.

Jurorin Ursula Nowak im Gespräch | 03.07.2021
Mature woman and three children reading book at beach model released Symbolfoto MFF06235
Bücher für den Sommerurlaub, wo er auch sein mag (www.imago-images.de)

Isabelle Simler
"Süße Träumer"

Wo und wie schlafen Tiere? Das Rotkehlchen als Knäuel auf einem Ast, der Frosch auf schlammigem Grund, der Igel zusammengerollt und das Faultier hängend. Und dabei haben sie bestimmt herrliche Träume. Wovon träumen wohl Koala, Giraffe und der Wal? Der Tintenfisch jedenfalls träumt unerkannt. "An einem Felsen festgesaugt kann er so tun, als sei er selbst aus Stein." Kleine Texte und bezaubernde Nachtbilder führen in die magische Traumwelt der Tiere. Kleine Nachtgeschichten für die ganze Familie.
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Isabelle Simler: "Süße Träumer"
Aus dem Französischen von Ulrich Störiko-Blume
Hacht Verlag, 74 Seiten, 15 Euro
ab 4

Pija Lindenbaum
"Wir müssen zur Arbeit"

Spielen, spielen, spielen, endlich Zeit zum Spielen. Nicht etwa Nachlaufen oder Verstecken, nein, es geht um wichtiges Arbeitsspielen. Denn die drei Kinder sind Ärzte, kein Fall ist hoffnungslos, obwohl das Blut literweise fließt! Und wer viel arbeitet, muss auch Süßes essen und in die Natur: Zehn Packungen Marshmallows sind da schnell weg. Jetzt noch eine böse Hexe besiegen und dann endlich Feierabend. Ein beeindruckendes Bilderbuch, das mit Rollenvorstellungen aufräumt.
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Pija Lindenbaum: "Wir müssen zur Arbeit"
Aus dem Schwedischen von Jana Hemer
Klett Verlag, 40 Seiten, 15 Euro
ab 4

Joonas Sildre
"Zwischen zwei Tönen. Aus dem Leben des Arvo Pärt"

Die Geschichte des weltberühmten Komponisten Arvo Pärt von seiner Kindheit im besetzten Estland, weiter ins Jahr 1980, als er auf Druck der sowjetischen Regierung mit seiner Familie nach Wien emigrierte, bis heute. In kurzen Episoden erlebt man den bescheidenen, rastlosen Künstler, der auf seiner Suche nach einer eigenen Musiksprache nicht die Konfrontation mit der Staatsmacht scheute. Seine größte Inspiration fand Pärt in alter sakraler Musik. Musik als Mittelpunkt eines Lebens, in Strichen und Punkten gezeichnet.
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Joonas Sildre: "Zwischen zwei Tönen. Aus dem Leben des Arvo Pärt"
Aus dem Estnischen von Maximilian Murmann
Voland & Quist Verlag, 224 Seiten, 28 Euro
ab 15

Kristina Gehrmann
"Bloody Mary - Die Geschichte der Mary Tudor"

Mary Tudor war Tochter von Heinrich VIII. und Katharina von Aragon. Ihr Vater ließ sich scheiden und wollte Mary den Status der Prinzessin fortan verwehren. Schließlich war sie kein Stammhalter. Aber das Schicksal will es anders. Bei ihrem Amtsantritt war das Land in desolatem Zustand und Mary glaubte, dass der Grund die Abkehr vom katholischen Glauben sei. Entsprechend energisch setzte sie sich für die Rekatholisierung ein. Aus der "geliebten Mary" wurde "die Blutige". Eine furchtlose Frau, die mit allen Mitteln für das kämpfte, was sie als gerecht und moralisch richtig empfand. Eine Frauengeschichte im 16. Jahrhundert.
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Kristina Gehrmann: "Bloody Mary - Die Geschichte der Mary Tudor"
Carlsen Verlag, 336 Seiten, 28 Euro
ab 14

Jacqueline Woodson
"Alles glänzt"

Mit sechzehn stellt Melody ihre Mutter zur Rede. Warum wurde sie als Teenager mit ihr schwanger? Warum wollte sie das Kind und dann auch wieder nicht? Warum musste die Mutter unbedingt aufs College? Identität, Begehren und sozialer Status einer Familie, in der Traumata des Rassismus bis in die Gegenwart fortwirken, werden facettenreich dargestellt. Was es heißt, in der Geschichte verwurzelt zu sein und eine neue Perspektive zu finden. Leicht, eindringlich und versöhnlich erzählt.
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Jacqueline Woodson: "Alles glänzt"
Aus dem Englischen von Yvonne Eglinger
Piper Verlag, 208 Seiten, 22 Euro
ab 14

Alison McGhee
"Wie man eine Raumkapsel verlässt"

Will muss zu Fuß gehen. Tag für Tag, um seine Gedanken loszuwerden. Er bewegt sich an bekannten Orten. Aber eines Abends begegnet er einem kleinen Jungen, der auf fünf Schmetterlinge wartet, die täglich zur gleichen Zeit auftauchen. Und dann gibt es Orte, an die Will sich nicht erinnern will: Orte, die er mit seinem Vater besucht hat, bevor der sich das Leben nahm. Will hatte schon länger begonnen, anderen Menschen etwas zu schenken. Kann er auch Playa, die er seit der Grundschule kennt und der auf einer Party Schreckliches widerfuhr, ein wenig trösten? Hundert Geschenke – heimlich, Abend für Abend. Nach einer Weile schaffen sie es gemeinsam, nach vorne zu schauen. Eine besondere Trauergeschichte in kurzen Kapiteln, berührend und eindringlich.
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Alison McGhee: "Wie man eine Raumkapsel verlässt"
Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann
dtv/Reihe Hanser, 208 Seiten, 12,95 Euro
ab 14

Katharina Hacker
"Alles, was passieren wird"

Niemals hätte Iris gedacht, dass Lisa und sie wieder Freundinnen werden. Niemals hätte sie gedacht, dass ein Junge so nett sein kann. Niemals hätte sie gedacht, dass irgendetwas in ihrem Leben nach dem Tod der Mutter wieder gut werden kann. Bis sie der Schimmelstute Bellina begegnet und sie die beiden Hunde von Lisa vor dem Tierheim retten muss. Da erkennt Iris, dass sie nicht alleine ist. Eine eindrückliche Geschichte über Trauer und eine nahezu mystische Beziehung zwischen Tieren und Menschen.
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Katharina Hacker: "Alles, was passieren wird"
Verlag Sauerländer, 254 Seiten, 13 Euro
ab 13