Dienstag, 19. März 2024

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Bestenliste
Die besten 7 im Monat Februar

Es geht um Farben und Schätze, drei bekannte Persönlichkeiten der Zeitgeschichte und die großen Fragen "Wer bin ich?", "Was wird aus mir?" und "Warum bin ich hier?". Eine bildreiche und spannende Februar-Bücherbestenliste für junge und ältere Leser.

Jurymitglied Stephanie Jentgens im Gespräch mit Ute Wegmann | 01.02.2020
Buchcover der Verlage Gerstenberg, Tyrolia, Knesebeck, dtv, Avant und Hanser
Die besten sieben Bücher im Februar (Buchcover der Verlage Gerstenberg, Tyrolia, Knesebeck, dtv, Avant und Hanser)
Tom Schamp: "Das schönste und größte Bildwörterbuch der Farben".
Aus dem Niederländischen von Birgit Erdmann
Gerstenberg Verlag, Hildesheim. 64 Seiten, 20 Euro. ab 4
64 prall gefüllte Seiten, um die Welt zu entdecken und neue Wörter zu lernen. Die Jahreszeiten, der Garten, über und unter Wasser, Fahrzeuge, die Stadt bei Tag und Nacht, auf dem Bau, in der Schule – überall begegnen uns herrliche Farben, denn die Welt ist bunt und am schönsten, wenn alle Farben in einem Bild zusammenkommen. Ein Farben-Wimmelbuch, in dem es unendlich viel zu entdecken gibt.
Leonora Leitl: "Einmal wirst du ...".
Tyrolia Verlag, Innsbruck. 64 Seiten, 16,95 Euro. ab 8
"Ist es gut, viele Freunde zu haben?", "Haben Eltern ihre Kinder immer lieb?", "Ist man beliebter, wenn man dünn ist?" - wenn Kinder durch Schule und Freunde mehr und mehr die Welt kennenlernen, ist das eine Zeit der großen Veränderung und sie stellen andere Fragen. Antworten sucht man in diesem Buch allerdings vergeblich, stattdessen findet man Illustrationen, die ein Spektrum an Möglichkeiten und Denkvarianten eröffnen. Manche Doppelseiten beziehen sich aufeinander, andere stehen für sich. Alle laden ein, sich mit den eigenen Ansichten und Vorstellungen auseinanderzusetzen und sich auf das Spiel einzulassen, was einmal sein könnte. Ein Ratgeber für junge Fragende.
Alexandre Galand und Delphine Jacquot (Illustration): "Die Welt in der Wunderkammer".
Aus dem Französischen von Anke Wagner-Wolff
Gerstenberg Verlag, Hildesheim. 48 Seiten, 22 Euro. ab 10
Schon im 16. Jahrhundert sammelten Fürsten, Könige und reiche Gelehrte besondere Gegenstände, kleine oder größere Schätze. Manchmal wurde eine solche Schatzkammer mit Muscheln, Karten, Büchern, ausgestopften Tieren auch zum Kuriositätenkabinett. Präsentiert in außergewöhnlich ausgestatteten Räumen mischte sich Wirkliches und Magisches von einer mechanischen Ente, Drachenknochen, goldverzierten Korallen bis zum Horn eines Einhorns. Von Jahrhundert zu Jahrhundert veränderten sich die Wunderkammern durch die Eroberung fremder Kontinente. Zunehmend aber gab es Sammler und Wissenschaftler, die ihr Wissen mit der Öffentlichkeit teilen wollten und so entstanden die ersten Museen. Ein interessanter Blick auf Besonderes und Überraschendes jenseits des Alltäglichen.
Fabien Grolleau und Jérémie Royer (Illustration): "Charles Darwin und die Reise auf der HMS Beagle".
Aus dem Französischen von Anja Kootz
Knesebeck Verlag, München. 176 Seiten, 28 Euro. ab 12
London, 1831, der junge Naturforscher Charles Darwin begibt sich an Bord des Expeditionsschiffes HMS Beagle. Die Reise führt durch die Tropen, aber auch durch die eisigen Regionen des Nordens. Darwin ist fasziniert von der Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt und entsetzt über Sklaverei und Rassismus, dem er immer wieder begegnet und dem er sich entschieden entgegenstellt. Die Graphic Novel zeigt anhand des Reisetagebuchs den Beginn von Darwins revolutionärer Evolutionstheorie. Spannende Lektüre!
Ken Krimstein: "Die drei Leben der Hannah Arendt".
Aus dem Englischen von Hannes Zischler
dtv Verlag, München. 243 Seiten, 16,90 Euro. ab 14
Denken war ihre Leidenschaft. Hannah Arendt (1906 – 1975), von den Nazis 1933 ins Exil gezwungen, ließ ihr erstes Leben zurück und floh über Tschechien, Italien und die Schweiz zunächst nach Paris. Später emigrierte sie in die USA, wo ihr drittes Leben begann. Sie publizierte und lehrte als erste Professorin an der Universität von Princeton. Ihr politisches und philosophisches Werk machte sie zu einer Ikone unserer Zeit. In Schwarz-weiß-Bildern rasant skizziert, zeigt die Biographie ihre Klugheit und Leidenschaft und zeichnet liebevoll den Lebensweg einer einzigartigen Kämpferin.
Patrick Spät und Beatrice Davies (Illustrationen): "Der König der Vagabunden. Gregor Gog und seine Bruderschaft".
Avant Verlag, Berlin. 160 Seiten, 25 Euro. ab 14
Gregor Gog (1891–1945), ehemaliger Matrose, gründete die "Bruderschaft der Vagabunden", um Obdachlosen zu helfen und sie politisch zu organisieren. Gleichzeitig veröffentlichte er "Der Kunde", die erste Straßenzeitung Europas. Landesweit bekannt als der "König der Vagabunden" ruft Gog im Jahr 1929 in Stuttgart zum Internationalen Vagabundenkongress auf und erklärt den "lebenslangen Generalstreik". Die Polizei errichtet Straßensperren, in der Stadt sind die Vorhängeschlösser ausverkauft. Zeitlebens kämpfte er weiter gegen Ausbeutung, Faschismus und Rassismus. Ein Comic über das entbehrungsreiche Leben der Vagabunden in den 1920er Jahren, ein Comic über Hoffnung, Freundschaft und Protest.
Adam Baron: "Freischwimmen".
Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann
Hanser Verlag, München. 224 Seiten, 15 Euro. ab 10
Cym ist noch nie geschwommen, niemand weiß das, nicht mal sein bester Freund. Sein größter Widersacher fordert ihn zum Wettkampf. Cym nimmt die Herausforderung an. Leider. Der Unfall im Schwimmbad führt zu einer Krise: Seine Mutter verliert die Nerven und der Junge spürt, dass es ein Geheimnis gibt, das zu Mutters Zusammenbruch und dem ewigen Schwimmverbot führt. Wie gut, dass Cym wahre Freunde hat, die helfen, die Wahrheit herauszufinden, während die Erwachsenen schweigen. Ein mit Spannung und Humor erzählter tiefgründiger Roman.