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Beziehungen USA-Pakistan
Trump wirbt für Friedensregelung mit Afghanistan

Beim Besuch des pakistanischen Ministerpräsidenten Imran Khan im Weißen Haus hat US-Präsident Donald Trump für ein Ende des US-Militärengagements in Afghanistan plädiert. Trump will Pakistan intensiv in die Suche nach einer Friedenslösung einbinden. Dem Iran hingegen drohte er erneut.

Von Thilo Kößler | 23.07.2019
US-Präsident Donald Trump und Pakistans Ministerpräsident Imran Khan stehen vor dem Weißen Haus in Washington D.C. und geben sich die Hand
US-Präsident Donald Trump und Pakistans Ministerpräsident Imran Khan beim Treffen im Weißen Haus in Washington D.C. (dpa / Ting Shen/Xinhua)
Donald Trump will Pakistan intensiv in die Suche nach einer Friedensregelung für Afghanistan einbinden. Beim Besuch des pakistanischen Ministerpräsidenten Imran Khan in der US-Hauptstadt sagte Trump, das Land könne den USA dabei behilflich sein, die US-Truppen aus Afghanistan abzuziehen.
Trump hält ein Ende des mittlerweile 19-jährigen amerikanischen Militärengagements in Afghanistan für überfällig, wie er sagte. Derzeit laufen intensive Bemühungen, mit den Taliban zu einer friedlichen Lösung zu gelangen.
Suche nach einer Nachkriegsregelung für Afghanistan
Bei den direkten Gesprächen mit der Taliban-Führung soll im Gegenzug zum US-amerikanischen Truppenabzug eine Garantieerklärung stehen, dass Afghanistan sich nicht erneut zum Rückzugsgebiet für terroristische Gruppierungen entwickelt. Pakistan kommt als direktem Nachbarn Afghanistans mit politischen Eigeninteressen in der Region eine Schlüsselrolle bei der Suche nach einer Nachkriegsregelung für Afghanistan zu.
Khan sagte, man sei einer Lösung so nah wie nie zuvor – eine militärische Lösung könne es für Afghanistan jedenfalls nicht geben. Auch der US-Präsident sprach sich für eine friedliche Regelung aus. Die USA könnten einen Krieg zwar binnen einer Woche für sich entscheiden, sagte Trump. Er wolle aber nicht zehn Millionen Menschen töten.
Donald Trump stellte Pakistan die Wiederaufnahme von US-Zahlungen in Aussicht. Wegen des widersprüchlichen und unzuverlässigen Verhaltens der Vorgängerregierung Imran Khans hatte Trump dem Land weitere Gelder zur Stabilisierung seiner Sicherheitslage gestrichen.
Trump wirft Iran Lügen vor
Trump nutzte die Gelegenheit der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem pakistanischen Premier, um dem Iran nach den jüngsten Zwischenfällen am Persischen Golf erneut mit ernsten Konsequenzen zu drohen. Die USA seien bereit für das schlimmste Szenario, sagte Trump, aber auch offen für Vernunft.
Nachdem Teheran die Zerstörung einer iranischen Drohne durch ein amerikanisches Kriegsschiff in der vergangenen Woche bestritten hatte, warf Trump der iranischen Führung vor, zu lügen. Auch die jüngste Behauptung des Iran, ein Spionagenetzwerk der CIA in Teheran zerschlagen und 17 verdächtige Iraner festgenommen zu haben, sei eine Lüge, sagte Trump.
Angesichts des "schlechten Verhaltens", so wörtlich, auf Seiten Teherans verspüre er derzeit wenig Neigung, mit dem Iran zu einem Deal zu kommen, erklärte der Präsident. Deshalb werde er sich zurücklehnen und die weitere Entwicklung abwarten, ehe er eine Entscheidung in die eine oder andere Richtung treffe.