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Biathlon
Das will der DSV gegen Doping tun

Die Biathlon-WM ist vorbei und es hat ausschließlich sportliche Schlagzeilen gegeben - ganz im Gegensatz zu dem Doping-Skandal bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld. Der Deutsche Skiverband setzt nun auf Prävention: Athleten und Trainer sollen für das Thema Anti-Doping sensibilisiert werden.

Von André Siems | 18.03.2019
Denise Herrmann im Wettkampf
Dialog mit Nachwuchsathleten und Einrichten eines Frühwarnsystems - der DSV will den Kampf gegen Doping weiter angehen (TT NEWS AGENCY)
Der Präsident des Deutschen Skiverbandes, Franz Steinle, wirkt gelöst. Die WM war ein Erfolg, sieben Medaillen haben die Deutschen geholt und auch das Thema Doping hat während der Wettkämpfe erstmal keine Rolle gespielt. Trotzdem macht sich Steinle Gedanken, denn nach dem Skandal bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld will er nicht einfach zum Alltag übergehen. "Was können wir noch tun, was können wir verbessern? Das muss unsere Aufgabe sein im Rahmen eines dynamischen Prozesses die Sache immer zu optimieren. Und da wird der Schwerpunkt natürlich insbesondere auf der Prävention liegen."
Der Deutsche Skiverband nimmt scheinbar das Thema Anti-Doping ernst, verspricht auch Sportdirektorin Karin Orgeldinger. Die Kommunikation mit den Athleten ist ihr sehr wichtig, denn ein Betrug würde den DSV schwer treffen: "Für uns als Verband bedeutet das natürlich auch einen großen Einschnitt, wenn nicht sogar einen Konkurs, wenn wir in dieser Richtung unterwegs wären. Wenn wir da nicht in den Dialog gehen, dann würden wir was falsch machen."
Gute Leistung auch ohne Doping
Der Dialog mit den Aktiven steht im Vordergrund. Auch Arnd Peiffer hat klare Vorstellungen, wie der Verband junge Athleten an das Thema Anti-Doping heranführen muss. "Es geht ja darum, dass man schon den ganz jungen Nachwuchsathleten zum einen ganz klar vermittelt: Man kann ohne Doping im Sport gute Leistungen erzielen. Dass man das ganz klar als Leitbild ausgibt."
Auch in der Trainerausbildung soll das Thema Anti-Doping eine große Rolle spielen, fordert Erik Lesser. Außerdem muss eine Stelle eingerichtet werden, an die sich Athleten wenden können, wenn sie Dopingpräparate angeboten bekommen, meint Peiffer. "Der nächste Schritt ist, dass man einen Kanal einrichtet, wo irgendwelche Verstöße gemeldet werden können. Wir wollen nicht, dass irgendjemand mal zu irgendeinem Athleten sagt: Du, da können wir mal was machen. Wenn sowas mal irgendein Arzt oder irgendein Betreuer sagt, dass Athleten und Eltern das auch melden können. Wir wollen eine Art Frühwarnsystem haben."
Zusammen - Athleten und Trainer - so wollen sie den Kampf gegen Doping angehen. Für sauberen Sport - und um Betrüger schnell zu entlarven.