Freitag, 29. März 2024

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Big Creek Slim & The Cockroaches
Blues aus Dänemark

Die Musik von Big Creek Slim & The Cockroaches klingt nach dem ländlichen Süden der Vereinigten Staaten. Und sieht auch so aus: zwei Hüte, vier Bärte, zwei halbakustische Gitarren, Bass und Schlagzeug. Eine authentische Version vom alten Blues des Südens - aus Dänemark.

Am Mikrofon: Tim Schauen | 16.10.2015
    Ein Mann mit Hut und Vollbart steht mit geschlossenen Augen am Mikrofon und singt.
    Sänger Marc Rune alias "Big Creek Slim" (Helge Nickel)
    Big Creek Slim & The Cockroaches spielen Blues in seiner urtümlichen Form aus einfachen, sich wiederholenden Gitarren- und Textphrasen, getragen von der ebenso tiefen wie rauhen Stimme von Sänger Marc Rune. Mit eigenen Stücken und Werken u.a. von Bo Diddley und Howlin’ Wolf haben Big Creek Slim den dänischen Blues Award gewonnen und auch das Publikum in Eutin schnell überzeugt: Ihre authentische Version von altem Blues des Südens hat großen Unterhaltungswert.
    Aufnahme vom 16.5.15 beim Bluesfest in Eutin.
    Interview mit Marc Rune alias Big Creek Slim
    "Mit den Jungs, den Cockroaches, spiele ich immer mal wieder zusammen, neben meinem Bruder Morton an der Gitarre sind noch meine Freunde Filip Dyrberg am Bass und Kim Thomsen am Schlagzeug dabei. Wir stammen aus Ikast, das liegt in Zentraljütland, mitten in Dänemark. Wir sind vermutlich nicht die am besten eingespielte Band, haben aber dieselben Vorstellungen von Musik und kennen uns auch einfach schon ewig, sodass wir uns im Dunklen erkennen würden.
    "Ich klinge immer gleich"
    Ich spiele noch in anderen Bands oder auch alleine: Ich klinge immer gleich, ob das mit meinen dänischen Kumpels oder irgendwo in Brasilien ist, wo ich lange gelebt habe und immer wieder lange bin: überall klinge ich gleich. Mit Anfang 20 war ich zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten, bin herum gereist, habe gute Leute getroffen, die mir neue Einflüsse gegeben haben, mir Neues beibrachten, ich glaube, ich bin daran gewachsen.
    Auf meinen Reisen habe ich mich umgehört, Einflüsse gesammelt, und daher klinge ich heute nach einem Mix aus den Wurzeln des Blues, etwas nach Muddy Waters, Howlin' Wolf, Jimmy Reed, und all die anderen – aber natürlich ist da auch etwas drin, was ich gar nicht loswerden kann: mein eigener Sound. Auch wenn man Sachen anderer Künstler spielt, bleibt es ja immer eine Interpretation. Und egal, was ich mache – ich klinge immer in diesem Stil, denn ich mag ihn sehr und denke, so sollte das gespielt werden.
    Auch mal Reggae
    Natürlich habe ich früher auch andere Richtungen ausprobiert, mal ein paar Reggae-Songs gespielt, etwas Rhythm & Blues, war auch mal mehr in Richtung Folk unterwegs. Und eine zeitlang habe ich sogar auf Dänisch gesungen, dänische Songs im Dialekt Jütlands gespielt, das ging dann vielleicht in die Richtung von Celtic Blues, also eine Art irischen Folks - aber da habe ich mich nur ausprobiert, bevor ich dann meine Richtung gefunden hatte."