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Bildungspaket - aller Anfang ist schwer

Ursula von der Leyen erklärt in vier Punkten, warum erst ein Viertel der Berechtigten das Bildungspaket beantragt haben. Zum einen liege es an der Hürde des Antrags, zum anderen handele es sich um eine neue Einrichtung.

Von Jochen Steiner | 28.06.2011
    "Erfreulich" nannte es Bundessozialministerin Ursula von der Leyen heute in Berlin, dass in den letzten Monaten mehr Familien das Bildungspaket beantragt haben. 25 bis 30 Prozent sind es jetzt, das heißt aber, etwa 70 Prozent der Familien nehmen das Bildungspaket bislang nicht in Anspruch. Von der Leyen zu den Gründen:

    "Erstens, das Bildungspaket ist ganz neu. So etwas hat es noch nie gegeben. Das ist auch eine Herausforderung für die Kommunen, für die Länder, aber auch für den Bund, dieses Neue auf den Weg zu bringen. Zweitens, die Information muss zu den Eltern. Wir haben manche erreicht, viele noch nicht ausreichend. Dritter Punkt: Wenn man das Bildungspaket in Anspruch nehmen will braucht es immer einen Antrag, das ist wie die Mitgliedschaft im Verein, das ist eine Hürde. Und vierter Punkt, ja, es gibt einen kleinen Teil an Eltern, die sind sehr schwer zu erreichen, da ist ein geringes Interesse am Bildungspaket."

    Die Teilnehmer des Rundes Tisches waren sich einig darüber, dass die Eltern besser über das Bildungspaket informiert werden müssen. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages Stephan Articus:

    "Wir glauben, dass es dafür am allerwichtigsten ist, in den Jobcentern die Familien anzusprechen, aber auch in Kindertagesstätten, im Jugendamt und wo immer man Kontakt zu diesen Familien hat."

    Für das Bildungspaket will von der Leyen in den nächsten vier Jahren pro Jahr zusätzlich 400 Millionen Euro bereit stellen, etwa für Mittagessen in Kitas oder für Sozialarbeiter.