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Blaseninfektionen
Wenn es brennt und zieht

Es brennt, schmerzt und jeder Gang zur Toilette wird zur echten Herausforderung: Blaseninfekte sind unangenehm und können sich oft länger hinziehen. Oft verschreibt der Arzt dann ein Antibiotikum. Doch es gibt auch andere Wege, um die Ursache der Erkrankung zu bekämpfen.

Von Martin Winkelheide | 26.05.2015
    Ein grün leuchtendes Toiletten-Hinweisschild hängt auf dem Messegelände in Frankfurt am Main unter der Decke
    Wenn der Toilettengang schmerzhaft wird: Blaseninfekte sind unangenehm. (picture alliance / dpa / Uwe Zucchi)
    "Blaseninfektion ist bei mir ganz teuflisch. Beim ersten Wasserlassen habe ich Schmerzen bis in die Ellenbogen, beim zweiten fange ich an zu zittern, und beim dritten habe ich bereits Blut im Urin. Bei mir geht das ganz schnell."
    Blaseninfektionen machen sich meist schnell bemerkbar - aber nicht immer.
    "Ich hab wirklich diverse Freundinnen, die liegen im Bett, haben Fieber oder scheußliche Schmerzen, habe ich netterweise nicht, also das nicht. Ich hab kein Fieber, keine Schmerzen, kann halt nicht so wahnsinnig gut Wasser lassen ...
    Ist einerseits unangenehm, und kann auch blöd sein."
    "Ich hab dann sofort immer Antibiotika genommen, weil ich mir anders nicht zu helfen wusste. Jetzt weiß ich aber, dass man es auch anders regeln kann, dass man durch viel Trinken etwas verhindern kann. Ich habe mir geholfen mit, wie ich die Blaseninfekte hatte, mit Blasen-Nieren-Tee zum guten Ausspülen der Blase, oder mit diesem Aqua libra, das sind Tabletten, die auch diese Kräuter gegen Blasenentzündung drin haben, die man drei Mal täglich mit viel Flüssigkeit einnimmt."
    "Das ist, wenn ich jetzt Antibiotika nehme, zwei Stunden, drei Stunden später merke ich schon die Wirkung. Dann ist der Schmerz beim Wasserlassen nicht mehr da, das wirkt dann direkt."
    "Durch die andere Lagerung der Blase auch durch die Hormongaben, die ich bekommen habe, die Hormontabletten, die ich in die Scheide einführe, sodass die Scheide auch genug elastisch ist, feucht genug ist innen drin, die Schleimhaut wieder gut gefüllt ist und nicht so trocken ist, dadurch haben die Bakterien und die Pilze eben keine Möglichkeit mehr, da so schnell reinzusausen."
    Auch eine OP kann helfen
    Bei einer akuten Infektion: Antibiotika. Zur Vorbeugung: Viel Trinken. Oder lokale Hormonanwendungen. Das kann helfen.
    Manchmal ist aber auch eine Absenkung der Blase Ursache für immer wiederkehrende Infekte. Dann kann ein kleiner operativer Eingriff hilfreich sein. Ärzte versuchen, mit einem elastischen Band die ursprüngliche Anatomie wieder herzustellen.
    "Ursprünglich ist die Harnröhre durch zwei kleine Bänder an dem vorderen Beckenknochen befestigt. Dadurch haben wir eine gute Wirksamkeit des Schließmuskelbereichs. Im Laufe der Zeit lassen diese Bänder nach – vor allem bei Frauen durch Geburten; und diese Bänder ersetzen wir quasi in ihrer Funktion.
    Und zwar führen wir das Band um die Beckenknochen herum. Dort gibt es ein Foramen, ein Loch in den Beckenknochen. Um dieses Foramen führen wir das Band herum. Durch dieses Foramen führen keine gefährlichen Strukturen, sodass wir das sehr gut benutzen können. Es gibt dort keine Blutungsgefahr oder Verletzung von Nerven, deswegen ist das die optimale Lage.
    Das ist die Führungshülse für das Band, die später entfernt wird.
    Das Band ist 45 Zentimeter lang und ein Zentimeter breit.
    Jetzt kommt das Entscheidende: Das Band heißt spannungsfreies Band, es darf auf die Harnröhre keine Spannung oder Druck ausüben. Das heißt, wir werden jetzt das Band erst einmal vorpositionieren, ganz locker, unter der Harnröhre.
    Und dort müssen wir dann das Band so mit einer Pinzette fixieren, dass es dann mit der Plastikhülle nicht mehr weiter gezogen wird, weil es dann sich zusammenziehen und unter die Harnröhre klemmen könnte."