
"Längst führt Präsident Putin auf hybride Weise Krieg gegen Deutschland", meint die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Deutschland als wichtiger Unterstützer der Ukraine wird als Gegner wahrgenommen – und auch so behandelt. Das erfordert eine Reaktion. Wer Deutschland attackiert, noch dazu weil es schlicht einem überfallenen Staat hilft, der muss eine Antwort erhalten. Doch dafür fehlen bisher Wille und Instrumente."
Nach Ansicht der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG machen Putin und seine Spione in Deutschland das, was man sie machen lässt:
"Wer Sicherheit will, muss die Zeitenwende nicht nur für die Bundeswehr durchziehen, sondern auch für die Geheimdienste. Wenn Russlands Spione –und die chinesischen und iranischen stehen ihnen in nichts nach – robust vorgehen, müssen die deutschen auch robust dagegenhalten. In den Grenzen, die der Rechtsstaat zu Recht zieht, versteht sich."
Die ALLGEMEINE ZEITUNG aus Mainz geht auf den mutmaßlich von Russland initiierten Brand eines Luftfrachtpakets ein:
"Was wäre passiert, wenn das Flugzeug abgestürzt wäre – mit Opfern an Bord und am Boden? Hätte eine juristische Aufarbeitung genügen sollen? Wann tritt bei einer hybriden Bedrohung wie durch die perfiden Methoden des Kremls der Verteidigungsfall ein – oder gar der Nato-Bündnisfall?"
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz bezeichnet den Kreml als einen Gegner, der zum Äußersten bereit sei und verlangt:
"Die politisch Verantwortlichen müssen diese neue Realität verinnerlichen und auf allen Ebenen die Schutzstandards erhöhen. Doch auch in der Gesellschaft und in Unternehmen muss das Bewusstsein schnell reifen, dass das Russland von Wladimir Putin nichts Gutes für Deutschland bedeutet."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU kommentiert den Westbalkan-Gipfel, an dem die sechs EU-Beitrittskandidaten teilgenommen haben:
"Seit zehn Jahren gibt es den sogenannten Berlin-Prozess, in dem die Fäden zusammenlaufen. Immer wieder sind die Westbalkanländer vertröstet worden, weil ihr Lebensstandard zu niedrig, der Zustand ihrer Demokratien zweifelhaft und die nationalen Konflikte untereinander viel zu brisant sind. Und doch tut die EU gut daran, an der Beitrittsperspektive festzuhalten. Die Alternative wäre, dass diese Länder den Lockrufen Russlands folgen könnten."
Die Zeitung ND.DER TAG sieht den sogenannten Berlin-Prozess in einer Sackgasse und warnt ebenfalls:
"Die Länder des Balkans haben mittlerweile Alternativen zur EU. Vor allem Serbien nutzt dies aus. Da ist zum einen China, das in der Region investiert. Auch die Türkei und arabische Länder weiten Handel und Einfluss aus."
