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Börse am Dienstag
Warten auf die US-Notenbank

Am Tag vor dem Entscheid zur künftigen Geldpolitik in den Vereinigten Staaten wollte die Wall Street keine Risiken eingehen. Gewinne und Verluste hielten sich die Waage.

18.12.2013
    Seit der schweren Finanzkrise pumpt die US-Notenbank FED jeden Monat 85 Milliarden Dollar in die amerikanische Wirtschaft. Damit soll demnächst Schluss sein, so viel ist klar. Wann der Ausstieg kommt und wie drastisch die Hilfen zurückgefahren werden, steht allerdings immer noch in den Sternen.
    Selbst die besten Vermögensverwalter, Wirtschaftsprofessoren und Banker tappen im Dunkeln. Der US-Finanzsender CNBC hat das große Rätselraten in einer Umfrage festgehalten. „55% der Finanzprofis glauben, dass die Drosselung erst im Januar beginnt“, erläutert der CNBC-Chefökonom Steve Liesman.
    Die Anleger gehen aber lieber auf Nummer sicher. Sie wollen erst einmal die Ergebnisse der US-Notenbanksitzung am Mittwoch abwarten. Die New Yorker Aktienindizes drehten zumeist lustlos um ihre Eröffnungsstände. Zum Glockenschlag waren die Verlierer in der Mehrheit. Nasdaq gab 0,14% ab. Der Dow Jones schloss mit 15.875 Punkten 0,06% tiefer.
    Neben den Telekom- und Energiewerten standen die Papiere der Krankenhausbetreiber unter Druck. Tenet Healthcare war das Branchenschlusslicht, HCA Holdings landete auf dem vorletzten Platz. Einer Studie der Citigroup zufolge haben die beiden Kliniken im November die wenigsten Patienten-Einweisungen denn je verzeichnet.
    Gute Nachrichten gab es von Boeing. Der Airbus-Rivale will Aktien im Wert von 10 Milliarden Dollar zurückkaufen, was darauf schließen lässt, dass das Management die künftige Geschäftsentwicklung positiv sieht.
    Facebook konnte ebenfalls punkten. Insidern zufolge wird das soziale Netzwerk diese Woche erstmals Video-Werbung auf seiner Website platzieren.
    Am Rentenmarkt waren die Investoren in Kauflaune. Die 10-jährigen US-Staatsanleihen rentieren bei 2,84%.
    Die Devisenkurse glichen denen vom Vorabend. Der Euro pendelte sich im späten New Yorker Geschäft bei 1,3768 Dollar ein.
    Auch der Goldhandel trat auf der Stelle. Die US-Schlussnotierung je Feinunze betrug 1.230 Dollar 50 Cent.
    Die asiatischen Aktienmärkte haben am Dienstag vor der Zinssitzung der US-Notenbank wieder etwas Boden gutgemacht. Die Investoren reagierten damit auf positive Konjunkturdaten vom Vortag, die Hoffnungen auf eine Erholung der Weltwirtschaft nährten.
    In Tokio gewann der Nikkei-Index 0,8% auf 15.278 Zähler, der breiter gefasste Topix stieg ebenfalls um 0,8 %. Zu den größten Gewinnern gehörten Exportwerte wie der Elektronikriese Panasonic mit einem Kursplus von 2,6%. Die Aktien des Autobauers Suzuki kletterten um 2%.