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Boxen in Las Vegas
Es geht um viel Geld

Zwei Superstars und eine irrsinnige Summe Geld: In Las Vegas steigen die Boxer Floyd Mayweather und Manny Pacquiao in den Ring. Wer gewinnt, bekommt neben den vielen Millionen auch noch einen Gürtel aus 3.000 Smaragden und einem Kilo Gold.

Von Sabrina Fritz | 02.05.2015
    Der schwarze US-Boxer Floyd Mayweather und der Philippiner Manny Pacquiao jubeln mit Siegesgesten von einer Bühne ins Publikum.
    Der US-Boxer Floyd Mayweather jr. (l.) und sein philippinischer Herausforderer Manny Pacquiao nach dem Wiegen vor dem Kampf in Las Vegas. (picture alliance / dpa / Michael Nelson)
    "Manny, Manny", das ist Manny Pacquio - der "good Guy". Der Boxer von den Philippinen bekommt beim Wiegen jedenfalls viel Applaus und kaum Buhrufe im Gegensatz zu seinem Gegner Floyd "Money" Mayweather.
    Wer zuschauen will, wie die beiden Boxer auf die Waage steigen, musste zehn Dollar extra zahlen. Das ist für Boxkämpfe ungewöhnlich. Der Erlös soll angeblich für einen guten Zweck verwendet werden.
    156 Pfund bringt Mayweather auf die Waage, die Menge jubelt. Die Wiegezeremonie ist eine Art Boxkampf für Arme. Hier dürfen auch die das Parfum der Arena schnuppern, die nur Karten für die Sportsbar haben. Die Rapper und Footballstars, die Internetmilionäre und Hollywoodstars sind noch gar nicht da. Sie haben sich um die Plätze in der ersten Reihe geprügelt. Clint Eastwood, Ben Affleck und Robert De Niro sollen es geschafft haben. Ein Promi, der weiter hinten sitzen sollte, hat angeblich abgesagt. Die Gerüchte schwirren durch die schwüle Luft Nevadas.
    Ben ist mit seinem Freunden aus Orlando in Florida gekommen Er hat 26.000 Dollar für seinen Sitzplatz bezahlt. "Ob es das wert ist? Du musst Dich in deinem Leben erfreuen und belohnen", sagt er. Drei deutsche Geschäftsleute winken bei diesen Preisen ab. "Es ist alles ausgebucht, 2.500 Dollar hätten wir für eine Karte zahlen sollen, das kann doch keiner bezahlen," sagen sie und fliegen heute zurück.
    Mundschutz aus Goldstaub und Dollar
    Es wird bei diesem Boxkampf viel über Geld geredet, mehr als über den Sport. Aber wie soll es auch anders sein bei einem Favoriten, der den Spitznamen "Money" trägt und seine Leidenschaft für Geld zum Kult gemacht hat? Der heute einen Mundschutz aus Goldstaub und Dollar tragen wird. Floyd Mayweather ist der "bad guy".
    Dagegen Manny Pacquaio, der auch noch Abgeordneter ist, der auf den Straßen Manilas gehungert hat und heute den Armen hilft. "Pacquaoi hat das Herz, er ist ein Kämpfer", sagt Steve, der von den Philippinen kommt. 600.000 Philippiner leben rund um Las Vegas. Es ist ein großer Tag für sie.
    Es geht um Schweiß und Schmerz
    Pacquaio kann eigentlich nur gewinnen. Die Herzen hat er schon, 100 Millionen Dollar auch. Wenn er verliert, trifft er die Erwartungen, wenn er gewinnt, kommt er in den Boxhimmel. Für Floyd Mayweather steht mehr auf dem Spiel. Er ist der Favorit, bislang ungeschlagen. Verliert er heute, ist seine Karriere angeschlagen. Beide Boxer gehen mit Ende 30 auch langsam auf die Rente zu. Es wird also vielleicht der letzte große Kampf, den Las Vegas vorerst zu sehen bekommt.
    Vielleicht ist die Stadt auch deshalb im Ausnahmezustand. Der Parkplatz für Privatjets am Flughafen ist so zugeparkt wie das Parkhaus an einem Samstag Vormittag in der Münchner Innenstadt. Die Männer und Frauen haben sich in Schale geworfen. Mit den Tattoos könnte man einen Mehrteiler schreiben. So viel Lack und Glitzer sieht man sonst nur an Weihnachtsbäumen.
    Auch Frauen mögen Boxen. Sie sehen gerne die Männer im Ring, sagt eine Schöne - und darum geht es heute Nacht, um zwei Männer die in den Ring steigen. Nicht mehr um Verträge und Hotelraten, es geht um Schweiß und Schmerz. Wer gewinnt, bekommt neben den vielen Millionen auch noch einen Gürtel aus 3000 Smaragden und einem Kilo Gold.