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BP und Halliburton ignorierten Warnsignale

Die US-Regierungskommission hat erste Erkenntnisse über die Ursachen der Ölkatastrophe Deep Water Horizon vorgelegt. Das Ergebnis: BP und Halliburton wussten von dem untauglichen Material. Laut Bericht hätte die Katastrophe verhindert werden können, wenn die Zementmischung nicht eingesetzt worden wäre.

Von Rüdiger Paulert | 29.10.2010
    Die Zementmischung, mit der das Bohrloch verschlossen werden sollte, taugte nichts und fast noch schlimmer: Sowohl BP als auch Halliburton hätten die Warnsignale in den Wochen vor der Ölkatastrophe nicht ernst genommen, so die amtliche Kommission, die im Auftrag der amerikanischen Regierung die Ursachen der Ölkatastrophe ermitteln soll. Bereits fünf Wochen vor der Katastrophe habe der Zement einen Test nicht bestanden. Zwei weitere Versuche damit seien auch schief gegangen, fanden die Ermittler heraus. Erst beim vierten und letzten Test vor dem Einsatz, war das Ergebnis okay.

    Das Schlimmste aber, so Chefermittler Fred Bartlit, BP als Auftraggeber und Halliburton als zuständiges Unternehmen für die Abdichtung des Bohrloches hätten nicht über die Probleme miteinander gesprochen. Außerdem habe Halliburton das Mischungsverhältnis nach den fehlgeschlagenen Tests nicht verändert. Die Kommission schlussfolgerte deshalb: Auch wenn die schlechte Zementmischung möglicher Weise nicht die einzige Ursache für die Katastrophe gewesen sei, so hätte eine wirksame Zementmischung die Ölkatastrophe verhindern können.