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Brexit-Abstimmung
Schweigen bei den britischen Nationalspielern

Obwohl alle drei britischen Teams noch drin sind im Turnier, spielt der Fußball auf der Insel gerade eine untergeordnete Rolle: Die Brexit-Abstimmung ist das Thema. Das haben auch die englischen Nationalspieler bei ihrer Pressekonferenz in Paris zu spüren bekommen.

Von Matthias Friebe | 23.06.2016
    Englands Wayne Rooney beim 1:2 gegen Uruguay
    Englands Wayne Rooney will sich nicht festlegen (dpa / picture-alliance / Diego Azubel)
    Remain or leave – bleiben oder gehen? Über diese Fragen wollen die Fußballer der britischen Mannschaften nicht reden. Alle Konzentration gelte dem nächsten Spiel. Kaum ein Wort zur wichtigen Abstimmung in der Heimat über ein Verbleiben oder Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der EU. Im englischen Quartier in Chantilly warb Kapitän Wayne Rooney um Verständnis: "Ich möchte eigentlich nicht darüber sprechen. Lassen Sie uns das geheim halten. Was immer passieren wird, passiert!"
    Rooney wollte sich weder dazu äußern, wie er gestimmt hat, noch ob er überhaupt am Referendum teilgenommen hat. Für die Nationalmannschaft bestand die Möglichkeit zur Briefwahl. Ob davon jemand Gebrauch gemacht hat – kein Wort: "Die Möglichkeit dazu war da für die Spieler. Ich weiß nicht, wer abgestimmt hat und wer nicht!"
    Ähnliches war auch von der walisischen Mannschaft zu hören. Superstar und Top-Torschütze Gareth Bale: "Das ist nicht wirklich etwas, über das wir sprechen sollten. Ich kann nicht viel sagen. Wir sind hier, um uns auf den Fußball zu konzentrieren. Das ist unsere Aufgabe." Und da steht am Samstag das prestigeträchtige inner-britische Duell gegen Nordirland an. Und auch da beim anderen EM-Debütanten heute Schweigen in Sachen Referendum.