Freitag, 29. März 2024

Bürger äußern Unmut im Deutschlandfunk
"Die haben vorher Menschen kaputtgemacht"

18. Januar 1990. Der Deutschlandfunk berichtet von der Auflösung der Stasi in Rostock:

18.01.2015
    Betrachter eines Stasi-Microfiches mit Akten in der Außenstelle Rostock des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen
    Betrachter eines Stasi-Microfiches mit Akten in der Außenstelle Rostock des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (dpa / picture alliance / Bernd Wüstneck)
    Redner: "Die Bevölkerung hat mit ihren hellen Kerzen die dunkle Stasi weg geleuchtet! Die Angst vor diesem Geheimdienst ist vorbei! Nun bin ich frei, weil auch von mir diese Angst abgefallen ist!"

    Frau: "Wenn man die Überbrückungsgelder sieht, und wenn man sieht, wie wir pro Monat im Gesundheitswesen 74 bis 80 Überstunden schrubben müssen mit einem Mindestgehalt und hohen Abzügen, dann kriegen Sie das kalte Grausen. Und darum kämpfen wir, dass diesen Typen, diesen Schleichern und Spitzeln endlich auch diese Überbrückungsgelder abgezogen werden."

    Reporter: "Und was soll aus den Stasileuten werden?"

    Mann: "Die sollen endlich arbeiten gehen und sich mal für das Geld, was wir uns im Monat im Durchschnittsgehalt für 800 Mark über die Runden gequält haben - das sollen sie endlich mal lernen!"

    Zweite Frau: "Die sollen einmal was Nützliches in ihrem Leben tun, was die bisher nicht getan haben. Die haben vorher Menschen kaputtgemacht, die haben Menschen umgebracht. Meine Schwester hat selbst hier gesessen, wurde eingesperrt. Ich durfte sie in der Staatssicherheit besuchen. Ich kann Ihnen was erzählen, was da los gewesen ist."