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Bundeshaushalt
Mehr Geld für den Spitzensport

Der Sportetat im Bundeshaushalt für das kommende Jahr steigt auf 265 Millionen. Vieles davon fließt in den Spitzensport, etwa in eine Altersvorsorge für Spitzenathleten. Die Opposition kritisiert, es werde zu wenig für den Breitensport getan. So werde es bald viele Vereine auf dem Land nicht mehr geben.

von Marie-Thérèse Harasim | 28.11.2019
Das Foto zeigt Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundestag während der Generaldebatte zum Bundeshaushalt.
Der Bundestag will im kommenden Jahr 32 Millionen Euro mehr für den Sport ausgeben. (dpa-Bildfunk / Michael Kappeler)
In einem sind sich die Bundestagsabgeordneten einig: Sport ist wichtig für die Gesellschaft, egal ob professionell betrieben oder als Hobby. Ob der Sport allerdings finanziell genug gefördert wird, darüber streiten sich die Abgeordneten. Zwar steigt der Sportetat im Jahr 2020 um gut 32 Millionen Euro auf 265 Millionen Euro an – das Geld fließt aber hauptsächlich in die Spitzensportförderung. Zum Beispiel in die Altersvorsorge für Athleten, die SPD und Union gerade durchgesetzt haben.
Zu wenig für den Breitensport?
Britta Dassler von der FDP kritisiert aber, dass der Bund nicht genug für den Breitensport tut. "Um es klar zu sagen, wenn die Bundesregierung jetzt nicht reagiert, wird es in Zukunft, Herr Seehofer, viele Sportvereine so nicht mehr geben und das wäre verheerend, gerade für den ländlichen Raum."
Gründe dafür seien Finanzierungslücken bei Sportanlagen, was nicht nur Hobbysportler, sondern auch den Spitzensport betreffe, so die FDP-Politikerin weiter.
Die Linke kritisiert das Bädersterben
Es finde ein Bädersterben statt, sagt auch Victor Perli von den Linke - seine Partei habe deswegen schon lange gefordert, dass der Bund die Mittel für die Sanierung erhöhe. Dies sei nun endlich geschehen – auch wenn die Union zunächst behauptet habe, das sei eine populistische Maßnahme.
Aber auch die Ausgaben für Sportgroßereignisse steigen. Für die Ski-WM 2021 in Obersdorf gibt der Bund 8,5 Millionen Euro aus, weitere 1,7 Millionen fließen für die Biathlon EM 2022 im Bayerischen Wald. Das große Vorbild für die Abgeordneten von SPD und Union: die Fußball-WM 2006.