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Bundesliga-Gespräch
"Alarmieren ist nicht notwendig"

Die Niederlagen der Fußball-Bundesligisten in den internationalen Wettbewerben in der vergangenen Woche ist für Schalke-Manger Christian Heidel noch kein Grund zur Sorge. Der Druck auf die deutschen Clubs könnte aber durch "Neureiche" wie den vom Emirat Katar finanzierten Club Paris Saint-Germain steigen, sagte Heidel im Dlf.

Christian Heidel im Gespräch mit Bastian Rudde | 30.09.2017
    Schalke-Manager Christian Heidel.
    Christian Heidel hofft, dass die Bundesligaklubs auch künftig nicht von reichen Investoren gesteuert werden. (imago - Eibner)
    Die Niederlagen von Borussia Dortmund gegen Real Madrid in der Champions League und von Bayern München gegen "diese Neureichen aus Paris", die nun zur Crème de la Crème gehörten, seien noch kein Zeichen dafür, dass die Bundesligisten im internationalen Wettbewerb abgehängt seien. Auch die Niederlagen der drei Bundesligisten Hertha BSC, Hoffenheim und Köln in der Europa League konnte Heidel erklären: "Die Europa League birgt Gefahren, wir haben uns letzte Saison auch gegen Unbekannte recht schwer getan", sagte Heidel, dessen Club Schalke 04 in dieser Saison nicht im internationalen Wettbewerb vertreten ist.
    Er könne nicht nachvollziehen, dass es sich um eine große Krise handeln solle. Der FC Bayern habe vergangene Saison im Viertelfinale der Königsklasse gestanden und habe nun gerade einmal ein Spiel verloren.
    Kritik an Finanzierungsmodell von PSG
    Angesichts der Finanzierung anderer europäischer Clubs wie beispielsweise Paris Saint-German durch das Emirat Katar sieht Heidel allerdings auch den Druck auf die Bundesligisten gewachsen - es könne sein, dass sie angesichts der Millionen oder Milliarden, die in Clubs investiert werden, nicht mehr mithalten können.
    "Ich finde, das hat mit fairem Wettbewerb nichts mehr zu tun", sagte Heidel. Das Geld, das in den Fußball investiert werden darf, müsse auch aus dem Fußball kommen. Er wünsche sich, dass es in Deutschland dabei bleibe, dass solche Konstellationen wie in Paris nicht entstehen. Heidel verurteilte auch den Neymar-Transfer. Er hoffe, dass es zu Sanktionen komme, und zwar nicht in Form von Strafzahlungen, sondern von Punktabzügen.
    Hören Sie das vollständige Gespräch als Audio-on-Demand.
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