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Waldbrände
Australien debattiert über Lehren aus dem Feuersturm

Seit Wochen wüten in Australien die verheerendsten Waldbrände, die das Land je erlebt hat. Viele Australier glauben, dass ihre Regierung die Interessen der Kohleindustrie ernster nimmt als den Schutz der Bevölkerung. Jetzt wird öffentlich über eine bessere Klimaschutzpolitik diskutiert.

Von Andreas Stummer | 15.01.2020
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Seit Monaten wüten vor allem im Südosten Australiens heftige Waldbrände (imago images | AAP)
Es war der Stoff aus dem Politiker-Alpträume sind, ein Fegefeuer der Peinlichkeiten, ein völliges PR-Desaster.
"Now, you are an idiot! You are not welcome, you fuckwit!... "
Cobargo, im Norden von New South Wales. Australiens Premier Scott Morrison auf Waldbrand-Katastrophentour. Zwei Nächte zuvor war im Bega Valley eine gewaltige Feuerwalze wie ein D-Zug durch den 770 Einwohner-Ort gerast. Drei Menschen starben, Häuser, Farmen und Geschäfte brannten nieder. Premier Morrison wollte Hände schütteln und bekam die kalte Schulter. Denn statt Soforthilfe brachte er nur leere Worte und Kamerateams mit.
Blick auf einen  Helikopter, der Waldbrände aus der Luft löscht
Feuerökologe Goldammer - "Wir haben verlernt, mit dem Feuer umzugehen"
Waldbrände wie derzeit in Australien seien eine Folge von länger andauernden und extremen Trockenzeiten und quasi nicht mehr kontrollierbar, sagte der Feuerökologe Johann Goldammer im Dlf. Die Ereignisse der letzten Jahrzehnte hätten gezeigt, dass ein Umdenken erforderlich sei.
"If we were Sydney, we would be flooded with donations!..." Konfrontiert mit ihrem Ärger und Frust ließ Australiens Regierungschef die Anwohner einfach stehen und fuhr wortlos wieder davon - auch ein Proteststurm in den sozialen Netzwerken schien ihn nicht sonderlich zu bewegen.
Scott Morrison, der nach seinem Wahlsieg letztes Jahr im Metaphernrausch versichert hatte, als verlässlicher Kapitän das Schiff Australien durch jeden noch so schweren Seegang zu steuern, entlarvte sich als Leichtmatrose. Sein sorgfältig kultiviertes Kumpelimage eines hemdsärmeligen Premierministers löste sich angesichts der verheerendsten Waldbrände, die Australien je erlebt hat, zusehends in Rauch auf.
"Jeder kann Fehler machen", räumt der Politikjournalist David Speers ein. Aber es sei charakterlos Buschfeueropfern buchstäblich den Rücken zu kehren. "Durch sein Verhalten während der Waldbrandkrise steht das politische Urteilsvermögen des Premierministers ernsthaft in Frage. Mitglieder der Regierung beginnen zu zweifeln, ob er der richtige Mann für den Job ist, denn die Umfrageergebnisse sind vernichtend. Wir müssen die politischen Folgen abwarten, aber es ist fair zu sagen, dass dies nicht gerade eine Sternstunde des Premierministers ist."
Premierminister reagierte mit PR-Video
Scott Morrison hinkte der Buschfeuerkrise von Anfang an hinterher. Als im Dezember fast täglich Hitzerekorde in Australien gebrochen wurden und ganze Landstriche in Flammen standen, ging er in Familienurlaub nach Hawaii. Erst nach einem Twitter-Gewitter und scharfer Kritik in den Medien brach Morrison seinen Urlaub ab und kehrte zurück. Eine seiner ersten Amtshandlungen war der Versuch, seinen angeschlagenen Ruf wiederherzustellen.
Australiens Regierungschef Scott Morrison bei der Feuerwehr in Sydney.
Australiens Regierungschef Scott Morrison bei der Feuerwehr in Sydney (imago images / AAP)
Premier Scott Morrison veröffentlichte ein Video - Werbung in eigener Sache. Untermalt von animierter Musik zeigt es Morrison, den Krisenmanager, der zur Unterstützung der tapferen Feuerwehrleute 3.000 Armeereservisten an die Feuerfront schickt und Wasserbomber abkommandiert. Nichts über Opfer, verbrannte Wildtiere, Flur- oder Sachschäden - keine unschönen Bilder. Angesichts des flammenden Infernos in fünf australischen Staaten fanden viele den einminütigen Spot geschmacklos.
Allen voran Greg Mullins, der ehemalige oberste Brandschützer des Staates New South Wales. Mullins und eine Gruppe früherer Kollegen hatten Morrison bereits letzten April vor einer Horror-Feuersaison gewarnt und Millionen für mehr Löschflugzeuge und -helikopter gefordert, für bessere Ausrüstung und mehr Training der freiwilligen Feuerwehren. Vergebens. "Uns früheren und den heutigen Feuerwehrleuten macht eines besonders Sorgen: Wir kommen jetzt erst langsam in die Zeit in der die Wälder in den südlicheren Staaten erfahrungsgemäß zu brennen beginnen - aber sie stehen längst in Flammen. Die extremen Wetterbedingungen und die mangelnde Vorbereitung auf großflächige Waldbrände waren abzusehen - aber niemand nahm uns ernst. Diese Regierung ist taub gegenüber Fachleuten, sie hört sich lieber selbst in den Abendnachrichten reden."
Eine andere Gruppe, deren Expertise Australiens konservative Regierung gern als "Nabelschau von Alarmisten" abtut, ist die Klimaforschung. Australien war seit jeher ein Kontinent der Extreme - mit Wirbelstürmen, Überschwemmungen und regenarmen, lang anhaltenden Durststrecken.
Für Klimaforscher David Karoly von der staatlichen, australischen Forschungsgesellschaft sind zyklische Dürreperioden oder das Wetterphänomen El Nino schuld daran, dass Australien auf dem Trockenen sitzt. Karoly und seine Kollegen behaupten nicht, dass der Klimawandel an den jüngsten, verheerenden Buschfeuern schuld wäre, aber sie sind davon überzeugt, dass die Erderwärmung mit dem Ausmaß der Waldbrände zu tun hat. "Die Wahrscheinlichkeit, dass derart extreme Brände entstehen, haben sich in den letzten zehn Jahren enorm erhöht. Die Erde ist wärmer, die Temperaturen steigen. Der Busch ist völlig ausgedorrt, in Regionen Südost-Australiens hat es seit Jahren nicht mehr ausgiebig geregnet – und die globale Klimaerwärmung hat zu diesen beiden Faktoren maßgeblich beigetragen."
Die Wissenschaft ist sich jedoch einig: ein treibender Faktor globaler Erderwärmung ist das Verfeuern von Kohle. Ein Zusammenhang, über den die Regierung Morrison nicht einmal hinter vorgehaltener Hand sprechen will, denn: Ohne Kohle keine schwarzen Zahlen. Australien sitzt auf den viertgrößten Vorkommen der Welt, der Kohleexport ist jährlich fast 30 Milliarden Euro wert und Eckpfeiler eines anhaltenden Wirtschaftswachstums. Die größten Parteispenden für Australiens konservative, rohstofffreundlichen Parteien kommen aus dem Bergbausektor, Lobbyisten gehen in Canberra ein und aus. Kein Wunder, dass die australische Politik fest in Händen der Kohleindustrie ist.
Unterstützung für die Kohleindustrie
Als 2012 die damalige Labor-Regierung erst eine CO2- und später eine Bergbausteuer einführen wollte, half die Kohleindustrie mit millionenschweren Anzeigenkampagnen, beide geplanten Abgaben und sogar die regierenden Sozialdemokraten zu kippen. Aber selbst der konservative Premier Malcolm Turnbull war nicht vor dem langen Arm der Kohle-Lobby sicher. 2018 musste Turnbull nach nur drei Jahren im Amt zurücktreten, weil er versuchte, so etwas wie Klimapolitik zu machen. Turnbull wollte den CO2-Ausstoß des Stromsektors bis 2030 um 26 Prozent gegenüber 2005 senken. Ein peinlich, fast lächerlich unehrgeiziges Ziel, doch die Hardliner in der Partei wollten einen Nachfolger, der seine Loyalität bereits öffentlich zur Schau gestellt hatte.
Nebel und Rauch von den Waldbränden verdunkeln in der australischen Region Blue Mountains die Sicht. Schilder weisen auf eine Straßensperrung hin.
Nebel und Rauch von den Waldbränden verdunkeln in der australischen Region Blue Mountains die Sicht (AFP/SAEED KHAN)
"This is coal …" Scott Morrison war 2017 noch Finanzminister als er mit einem schwarzen Klumpen Steinkohle in der Hand im Parlament von Canberra vors Rednerpult trat. "Das ist Kohle", schwadronierte er, "haben Sie keine Angst davor. Es wird Ihnen nicht schaden." Bis heute hat sich an seiner Einstellung nichts geändert. Im Gegenteil. "Für mich zeichnet nichts unsere liberal-konservative Regierung mehr aus als unsere starke, ungebrochene Unterstützung der Kohleindustrie. Wie gut ist der Bergbau für Australien? Die Einnahmen aus dem Export von Rohstoffen sind auf Rekordniveau."
Protestmärsche von Umweltgruppen versuchen immer wieder daran zu erinnern, wie schlecht der Kohleabbau für Australien sei. Schließlich sei das Land längst - unabhängig von den Waldbränden - zu einem Frontstaat der Klimakrise geworden. Das Naturwunder des Great Barrier Reefs beschäftigt 500.000 Australier, zehn mal mehr als die Kohleindustrie. Seit drei Jahren aber liegt das Riff im Sterben. Stark gestiegene Wassertemperaturen machen den Korallen des 2.000 Kilometer langen Ökosystems schwer zu schaffen, der Status des Riffs als Weltkulturerbe ist gefährdet.
Trotzdem plant die Regierung Morrison im Hinterland eine gigantische Kohlemine, von der jährlich 60 Millionen Tonnen erst 400 Kilometer per Bahn zum weltgrößten Kohleverladehafen Abbot Point und dann nach Indien gebracht werden sollen - direkt durch das Meeresschutzgebiet des Great Barrier Reefs.
"Scott Morrison kann nicht anders, selbst wenn er wollte", glaubt Magda Cousins von der Umweltgruppe "Rettet das Riff". Denn Australiens Premier habe seine politische Seele an die Kohleindustrie verkauft.
"Deshalb haben ihn die Leute, vor allem hier in Queensland, gewählt. Die Arbeiter im Bergbau galten als die Totengräber der Nation - aber andere Jobs gibt es hier einfach nicht genug. Es wäre ein grober Fehler, wenn er jetzt die Wähler, die ihn zum Premier gemacht haben, verprellen würde. Er sitzt nicht in Canberra, um beim Thema Kohle den Mund zu halten, sondern als Fürsprecher der Kohle."
Verschärfungen der Klimaziele abgelehnt
Protegiert von der Regierung, ist Kohle in Australien längst noch nicht im Keller. Beim derzeitigen Fördervolumen gibt es noch genug Steinkohle für gut 200 und noch genug Braunkohle für 800 Jahre. Weswegen Premier Morrison mögliche Verschärfungen der Klimaziele schon vor Weihnachten rundheraus abgelehnt hat. Trotz der Buschfeuer.
In einem Zeitungsbeitrag schrieb er: "Wir werden uns nicht auf unbesonnene Klimaziele einlassen und traditionelle Industrien wie Kohle aufgeben, wodurch australische Arbeitsplätze gefährdet würden, obwohl die Ziele keinen bedeutsamen Einfluss auf das globale Klima haben".
Rückendeckung bekommt Morrison durch die Medienhäuser des allmächtigen Murdoch-Konzerns, der zwei Drittel des Printsektors in Australien beherrscht und kommerzielle Radio- und Fernsehstationen besitzt. Auf Titelseiten und in Nachrichtensendungen wird lieber die Tapferkeit der Feuerwehrleute gefeiert, Kommentare zur klimafeindlichen Politik der Regierung gibt es kaum. Im Ausland ist das anders: Internationale Leitmedien kritisieren, dass drei Monate verheerende Buschfeuer scheinbar nicht das Klima an der australischen Regierungsspitze geändert hätten.
Die aufgehende Sonne taucht am 03.11.2016 das Steinkohlekraftwerk Mehrum bei Hohenhameln (Niedersachsen) in warmes Licht
Klimaforscher Latif - "Im Moment sind wir auf Kurs eines Worst-Case-Szenarios"
2019 geht als das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Klima-Aufzeichnungen ein. Von einer Beschleunigung der Erderwärmung will Klimaforscher Mojib Latif nicht sprechen, eher von erwartbaren Zahlen. Weltpolitisch werde der Temperaturanstieg trotz medialer Aufmerksamkeit nicht ernstgenommen.
Rebecca Davies von der Bürgerbewegung "Get up" aber hofft, dass die so zerstörerischen Waldbrände der letzten Wochen zur Stunde Null für eine Kehrtwende und eine Klimapolitik werden könnte, die diesen Namen auch verdiene. "Der Zeitpunkt ist gekommen an dem wir - das Volk - gefragt sind. Wir müssen etwas unternehmen. Der Klimawandel betrifft uns alle, wir müssen darauf reagieren und damit umgehen. Wenn es in den USA zu bewaffneten Amokläufen mit vielen Todesopfern kommt, kritisieren wir jedes Mal die Amerikaner, dass sich nichts ändert. Obwohl es wieder und wieder passiert. Ehrlich gesagt: Wir sind keine Spur besser."
Umfragen geben Rebecca Davies recht. Gut 85 Prozent der Australier halten Klimawandel für eine größere Bedrohung als den Terrorismus, mehr als 60 Prozent fordern, dass mehr für den Klimaschutz getan werden müsse. Ein Umfragewert aber ging höher nach oben als jeder andere. Vor der Buschfeuerkrise waren nur 40 Prozent der Befragten dafür, mehr vorbeugenden Brandschutz in Wäldern, Natur- und Nationalparks durchzuführen. Heute sind es 94 Prozent.
Schon Australiens Ureinwohner wussten: Feuer bekämpft man am besten mit Feuer. Sie brannten während der milden Wintermonate Sträucher und Unterholz ab, um möglichen Flächenbränden im Sommer die Nahrung zu entziehen. Die Feuerwehren und Parkbehörden machen das heute nicht anders – aber bei weitem nicht genug.
Denn Brandrodung, erklärt Klimaforscher Andy Pitman von der Universität New South Wales, sei ein heißes Pflaster. "Der Zeitraum für kontrolliertes Flämmen wird immer kürzer, weil unsere Winter immer wärmer und trockener werden. In den vergangen Wochen sahen wir, wie Brände kilometerweit vor der Feuerfront ausbrachen. Wir können nicht im Umkreis von zehn Kilometern um jedes Haus in Australien den Busch abholzen."
Brandforscher und Meteorologen beobachten, dass Buschfeuer seit Jahren nicht nur häufiger, sondern auch intensiver werden. Grace Legge vom Wetteramt war weder vom Ausmaß noch der Zerstörung der letzten Brände überrascht. 2019 war das heißeste Jahr, seit Wetteraufzeichnungen gemacht werden. Die Durchschnittstemperaturen in Australien lagen bis zu zehn Grad über normal. Als es zu brennen begann, fachten staubtrockene Luftmassen und böige Winde die Flammen so stark an, dass sich über den Bränden gewaltige Trockengewitter bildeten.
Oder wie es Meteorologin Grace Legge nennt: ein perfekter Feuersturm. "Das ist eine hochgefährliche Situation, denn die Brände werden dann nicht mehr nur von Wind angefacht, sondern durch die gewaltige Energie eines Wetterphänomens, das durch das Feuer selbst geschaffen wurde. Das macht diese Brände so schwer vorhersehbar. In Bodennähe wirbeln diese Feuerstürme in alle möglichen Richtungen und verbreiten die Flammen auch dorthin, wo wir sie nicht erwarten."
So schlimm sein die Buschfeuer noch nie gewesen
Ungewöhnliche Umstände erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Brandforscher in ganz Australien stecken, noch bevor die Feuer auch nur annähernd unter Kontrolle sind, die Köpfe zusammen.
Professor David Bowman vom Buschfeuerzentrum der Universität Tasmanien ist bereit, die herkömmlichen Regeln der Waldbrand-Prävention über Bord zu werfen. Mit dem Ausmaß, der Intensität und der Zerstörungskraft dieser Feuer habe man Neuland betreten.
Verbrannte Landschaft im Flinders Chase National Park auf den Kangaroo Islands in Australien am 7. Januar 2020.
Buschfeuer auf den Kangaroo Islands (imago / David Mariuz)
Bowman plädiert für ein "Zurück in die Zukunft". Schließlich hätten die Aborigines 40.000 Jahre Erfahrung damit, durch Feuer die Vegetation ganzer Landstriche zu kontrollieren. "Wir haben die phantastische Gelegenheit, moderne Mittel mit uralten, überlieferten Methoden des Feuermanagements zu verbinden. Ich bin dafür Ureinwohner-Patrouillen örtlich als Brandschützer einzusetzen. Nicht nur, wie bisher, im Outback, sondern auch rund um unsere Großstädte. Außerdem müssen wir Unterholz nicht jedes Mal abbrennen, wir können es auch von Hand ausdünnen. Eine andere Idee ist, Tiere einzusetzen und sie brennbare Vegetation fressen zu lassen, wir könnten Brandschutzschneisen pflügen oder behandeltes Abwasser dazu verwenden, Grünstreifen zu schaffen."
Amtierende wie frühere Feuerwehrkommissare fordern das Einrichten eines Buschfeuer-Katastrophenfonds, aus dem der Kauf von Löschhubschraubern für jeden Bundesstaat finanziert werden soll. Die Helikopter jede Waldbrandsaison für unbestimmte Zeit mieten zu müssen, sei nicht nur ein Minusgeschäft, sondern gefährde die Sicherheit der Bevölkerung. Greg Mullins hat als ehemaliger oberster Brandschützer von New South Wales dutzende Buschfeuerkrisen erlebt. So schlimm wie diesmal aber sei es noch nie gewesen.
Wer in der Regierung weiter leugne, dass eine immer wärmere Erde daran zumindest Mitschuld sei, sagt Mullins, der spiele mit dem Feuer. "Der CO2-Ausstoß Australiens ist unter der konservativen Regierung fünf Jahre lang gestiegen, 2019 ist er nur deshalb leicht gesunken, weil die Dürre den Agrarsektor lahmgelegt hat. Ich mache mir Sorgen um meine Enkel und ihre Enkel. Wenn so, durch Klimawandel, die neue Normalität aussieht, dann möchte ich mir nicht vorstellen, womit zukünftige Generationen zu kämpfen haben werden."
Scott Morrison kämpft derzeit um sein politisches Überleben. Nur noch 37 Prozent der Australier sind mit ihm als Premier zufrieden, das sind neun Prozent weniger als vor den Buschfeuern. Deshalb macht Morrison auch was Politiker mit dem Rücken zur Wand oft machen: Er wirft mit Geld um sich. Eineinhalb Milliarden Euro für einen Wiederaufbau-Fonds, Millionen für psychologische Langzeitbetreuung und für Wildtierorganisationen, Entschädigungszahlungen für freiwillige Feuerwehrleute.
Doch viele Australier hören der Regierung nicht mehr zu. Sie wollen mehr Hilfe für die Betroffenen und Geld für Vorbeugung und das Bekämpfen der nächsten Buschfeuer. Koste es, was es wolle – und wenn es der Kopf von Premier Scott Morrison ist.