Donnerstag, 18. April 2024

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Champions League außerhalb Europas
"Das ist eine Art Fußballimperialismus"

Ginge es nach UEFA-Präsident Aleksander Ceferin, könnte das Finale der Königsklasse zukünftig außerhalb von Europa stattfinden. Damit will die UEFA neue Märkte erschließen. Bei einem solchen Vorschlag müssten aber auch die Fans gefragt werden, sagte Kevin Miles von den "Football Supporters Europe" im Deutschlandfunk.

Kevin Miles im Gespräch mit Marina Schweizer | 22.10.2016
    Fußball-Fans während eines Champions-Leauge-Spiels zwischen Rostov-on-Don und Atletico Madrid.
    UEFA Champions League-Spiel: Rostov vs. Atletico (dpa/ picture alliance/ Alexander Vilf)
    Es sei enttäuschend, dass man über die Pläne der UEFA erst durch die Medien erfahren habe, sagte Miles. In der Vergangenheit habe man viele Vorschläge mit der UEFA im Voraus besprochen. Es sei schade, dass man jetzt im ersten Gespräch mit dem neuen UEFA-Präsindenten Aleksander Ceferin direkt eine Beschwerde anbringen müsste.
    Großbritannien: Klare Entscheidung gegen Spiele im Ausland
    Ob die Fans ein Endspiel der Champions League in einem nicht-europäischen Land befürworten, könne man noch nicht sagen. Dafür müsste man sie erst befragen. Bei vergangenen Umfragen zu möglichen Auswärtsspielen in der englischen Premier League hätten sich die Fans jedoch überwiegend dagegen entschieden. Dafür habe es mehrere Gründe gegeben – unter anderem die hohen Reisekosten.
    Dass die UEFA mit Spielen außerhalb Europas neue Märkte erschließe, bezweifelt Miles. Dies sei eher eine Art "Fußballimperialismus". Er frage sich, ob die Überlegung, ein solches Endspiel in New York stattfinden zu lassen, von der UEFA bereits mit dem Kontinentalverband CONCACAF besprochen worden sei. "Hilft das wirklich, dass da plötzlich ein großes Spiel aus Europa stattfindet? Hilft das dabei, Fußball in Amerika aufzubauen?", fragte Miles in Sport am Samstag.
    Das gesamte Gespräch können Sie nach der Sendung mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu Eigen.