Freitag, 29. März 2024

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"China-Bubble" im Tischtennis
"Wichtig, dass wir uns wieder zeigen"

In China trifft sich die Weltelite des Tischtennis, um mehrere Turniere zu spielen. Auch Dimitrij Ovtcharov ist Teil der "China-Bubble" - er spricht von einem mulmigen Gefühl, aber auch von Verpflichtungen gegenüber seinen Partnern.

Dimitrij Ovtcharov im Gespräch mit Matthias Friebe | 07.11.2020
Dimitrij Ovtcharov
Dimitrij Ovtcharov (Shan Yuqi/ imago images / Xinhua)
Zahlreiche Spitzenspieler*innen aus dem Tischtennis sind nach China gereist, um sich dort auf mehrere Turniere vorzubereiten. "Es war schon fast ein Muss, da das ja meine Arbeit ist. Ein mulmiges Gefühl war das auf jeden Fall, da ja meine Familie noch in Deutschland ist, die Lage sehr angespannt ist und ich nicht zu Hause bin. In diesen schweren Zeiten ist man natürlich gerne gemeinsam", sagte Ovtcharov im Deutschlandfunk.
Es sei eine schwere Frage, ob die Reise nach China alternativlos sei. "Ich bin natürlich meinen Sponsoren und Partnern gegenüber verpflichtet, an großen internationalen Turnieren teilzunehmen." Am Ende habe man entschieden, "dass es gut wäre, dabei zu sein".
Vier deutsche Profis in China
Mit Petrissa Solja, Han Ying, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska sind vier deutsche Spielerinnen und Spieler neben anderen Spitzenspielern dem Aufruf des Weltverbandes nach China gefolgt. Zunächst hatten sich viele Aktive gegen die Turnierserie in China ausgesprochen.
Vom 8. bis 10. November wird dort nun aber der World Cup der Frauen und vom 13. bis 15. November der World Cup bei den Männern ausgetragen. Vom 19. bis 22. November steigt in Zhengzhou das große Finale der Welttour des Internationalen Tischtennisverbandes ITT.
"Es hängt viel am Re-Start"
"Heute Morgen um sieben haben die Leute für die Corna-Tests geklingelt", sagte Ovtcharov. "Die Schutzmaßnahmen und Regeln - das ist schon ein ganz schönes Handbuch."
Der Aufenthalt in China sei für ihn zwar nicht unabdingbar für seinen Lebensunterhalt, sagte Ovtcharov. "Aber es hängt sehr viel am Re-Start, da medial viel in Asien übertragen wird. Unsere Partner waren über ein halbes Jahr gar nicht präsent. Und wir leben von diesen Partnern. Deswegen ist es für die sehr, sehr wichtig, dass wir uns wieder zeigen und der Sport auch wieder gezeigt wird."