China will die Europäische Union wegen des Emissionshandels für Fluglinien verklagen. Chai Haibo, Vizechef des chinesischen Luftfahrtverbandes, nannte den Plan der EU hochgradig unvernünftig. In der staatlichen Zeitung "China Daily" kündigte er eine Gemeinschaftsklage chinesischer Fluglinien in Deutschland an. Wann diese eingereicht werde, sei noch unklar. Die Fluglinien der Volksrepublik rechnen mit Kosten von 84 Millionen Euro im kommenden Jahr, bis 2020 würden sich die Zahlungen verdreifachen. Chai hält den Zwang zum Emissionshandel für ungeeignet, schädliche Klimagase einzudämmen. Seiner Meinung nach hätte die EU für die Luftfahrt ähnliche Vorschriften wie für den Autoverkehr formulieren sollen. Auf diese Weise hätten die europäischen Autobauer umweltfreundlichere Motoren entwickelt. Im Luftverkehr dagegen würden nun die Fluglinien zur Kasse gebeten. 33 Linien aus der Volksrepublik, Hongkong und Macao sollen am Emissionshandel der EU teilnehmen. Besonders betroffen wären Air China, China Southern und China Eastern. Der Chef der Hongkonger Linie Cathay Pacific John Slosar nannte die EU-Auflagen ein gefährliches Beispiel: Nach diesem Muster könne jeder von jedem willkürlich Gebühren verlangen. Der Präsident der Hongkonger Luftfahrtmesse Martin Craigs sagte gegenüber der "South China Morning Post", er würde darauf wetten, dass China den angekündigten Prozess gegen die EU gewinnen werde. Die Europäische Union will ab kommendem Jahr alle Fluggesellschaften zwingen, Verschmutzungszertifikate für jeden Flug nach Europa zu kaufen.
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CO2-Ausstoß nur gegen Geld
Klimaschützern machen vor allem die starken Wachstumsraten beim Flugverkehr Sorgen, zumal die Abgase der Flugzeuge besonders schädlich wirken. Die EU will ab kommendem Jahr alle Fluggesellschaften zwingen, für jeden Flug nach Europa oder innerhalb Europas CO2-Verschmutzungsrechte zu kaufen, ein Alleingang, der aber weltweit Fluggesellschaften betrifft. Der scheidende Generalsekretär des Weltluftfahrtverbandes nannte die Pläne bereits eine Schande. Und in Asien, insbesondere in China formiert sich derzeit weiterer Widerstand.