von Mirko Smiljanic
Eigentlich wirkt der Bildschirm wenig spektakulär: Ein Meter siebzig ist er hoch, zwei Meter breit, das drauf projizierte Schwarz-Weiß-Foto macht gar einen unscharfen Eindruck. Und doch zählt der computerbasierte Leuchttisch COBALT – Leuchtwand wäre in diesem Fall der bessere Begriff – zum Feinsten, was die Arbeitsgruppe um Jürgen Geisler vom Fraunhofer Institut Informations- und Datenverarbeitung, Karlsruhe entwickelt hat.
Wir sehen auf dem Luftbild gerade eine Schleuse in Deutschland, und dieses Luftbild können wir uns stereoskopisch betrachten, das heißt, wir setzen uns eine Brille mit polarisieren Gläsern auf...
...und betrachten Bäume, Häuser und Autos plötzlich dreidimensional, es ist, als ob die Gegenstände aus dem Bild heraus wachsen. Das Geheimnis steckt in zwei Videoprojektoren: Computergesteuert projizieren sie ein und die selbe Bildsequenz jeweils umgekehrt polarisiert auf eine Spezialleinwand. Mit dem bloßen Auge betrachtet, wirken die übereinander liegenden Bilder unscharf, erst eine Brille mit polarisierten Gläsern hebt die räumliche Struktur hervor. Das Bild für sich genommen hat aber zunächst einmal nur eine geringe Aussagekraft. Interessant sind die sich anschließenden Arbeitsschritte.
Wir sind jetzt schon im Detail in diesem Bild, ich werde jetzt mal den Vergrößerungsfaktor ändern. Das mache ich jetzt um möglichst nicht mit den Augen aus dem Bild zu kommen sprachgesteuert, in dem ich ein Kommando gebe: "COBALT zoom!"und jetzt kann ich mit einem Stift auf dem Bild direkt das Bild verkleinern oder vergrößern oder auch hin- und herschieben: "COBALT move!".
Interaktive Bildbearbeitung in Perfektion! Ein gesprochener Befehl reicht und schon kann das Bild mit einem kugelschreiberkleinen Stift beliebig bewegt, ausgeschnitten, kopiert, versetzt und analysiert werden. Vor allem der letzte Punkt ist von Bedeutung: Den Bildauswertern geht es immer um die Frage, was denn dieses schwarze Viereck oder jener graue Schatten bedeutet: Ist er ein Bunker für Massenvernichtungswaffen oder doch nur eine Sporthalle? Eine erste Analyse der Bilder besorgt COBALT automatisch, alles weitere übernehmen die Auswerter. Doch Vorsicht ist geboten.
Das ist ein sehr pikantes Thema! Die Bildauswerter sind natürlich trainiert, geschult und haben eine große Erfahrung, aber man hat bei einem solchen Bild immer eine große Interpretationsvielfalt, also, in eine solche Aufgabe hinein zugehen ohne ein gewisses Vorwissen zu haben, geht eigentlich nicht!
Mit anderen Worten: Wer etwas bestimmtes finden will, findet es auch! Der Bildauswerter muss nur seinen Interpretationsspielraum nutzen. Neben optischen Bildern, verarbeitet der digitale Leuchttisch übrigens auch Infrarot- und Radarfotos. Jürgen Geisler.
Bei Radarbildern kann man allerdings durch ein etwas aufwendigeres Verfahren auch ein stereoskopisches Bild erzeugen. Bei Infrarotbildern kann man das genauso, man es dann nicht, wenn man so genannte Linescanner hat, also Kameras, die den Boden nur zeilenweise abtasten, dann habe ich natürlich nicht die Möglichkeit von zwei verschiedenen Perspektiven zu schauen.
COBALT ist noch eine Experimentalplattform, soll aber in Serie gehen. Dabei haben die Karlsruher Forscher auch den zivilen Sektor im Visier: Einsatzplanung bei Katastrophen etwa ließen sich mit dem interaktiven Leuchttisch wesentlich einfacher steuern, außerdem...
...ist es natürlich auch ein wunderbarer Arbeitsplatz wirklich als Reißbrett, der entsprechende Anwendungen in der Architektur oder in der Konstruktion unterstützt, dass man – obwohl ein Computer dahinter steckt – vor einer großen Tafel steht und einen Überblick über das Objekt hat, das man bearbeitet und auch interaktiv unabgelenkt das Objekt bearbeitet, das stellen wir uns vor und hoffen, dass wir da auch Kontakte knüpfen können.
Eigentlich wirkt der Bildschirm wenig spektakulär: Ein Meter siebzig ist er hoch, zwei Meter breit, das drauf projizierte Schwarz-Weiß-Foto macht gar einen unscharfen Eindruck. Und doch zählt der computerbasierte Leuchttisch COBALT – Leuchtwand wäre in diesem Fall der bessere Begriff – zum Feinsten, was die Arbeitsgruppe um Jürgen Geisler vom Fraunhofer Institut Informations- und Datenverarbeitung, Karlsruhe entwickelt hat.
Wir sehen auf dem Luftbild gerade eine Schleuse in Deutschland, und dieses Luftbild können wir uns stereoskopisch betrachten, das heißt, wir setzen uns eine Brille mit polarisieren Gläsern auf...
...und betrachten Bäume, Häuser und Autos plötzlich dreidimensional, es ist, als ob die Gegenstände aus dem Bild heraus wachsen. Das Geheimnis steckt in zwei Videoprojektoren: Computergesteuert projizieren sie ein und die selbe Bildsequenz jeweils umgekehrt polarisiert auf eine Spezialleinwand. Mit dem bloßen Auge betrachtet, wirken die übereinander liegenden Bilder unscharf, erst eine Brille mit polarisierten Gläsern hebt die räumliche Struktur hervor. Das Bild für sich genommen hat aber zunächst einmal nur eine geringe Aussagekraft. Interessant sind die sich anschließenden Arbeitsschritte.
Wir sind jetzt schon im Detail in diesem Bild, ich werde jetzt mal den Vergrößerungsfaktor ändern. Das mache ich jetzt um möglichst nicht mit den Augen aus dem Bild zu kommen sprachgesteuert, in dem ich ein Kommando gebe: "COBALT zoom!"und jetzt kann ich mit einem Stift auf dem Bild direkt das Bild verkleinern oder vergrößern oder auch hin- und herschieben: "COBALT move!".
Interaktive Bildbearbeitung in Perfektion! Ein gesprochener Befehl reicht und schon kann das Bild mit einem kugelschreiberkleinen Stift beliebig bewegt, ausgeschnitten, kopiert, versetzt und analysiert werden. Vor allem der letzte Punkt ist von Bedeutung: Den Bildauswertern geht es immer um die Frage, was denn dieses schwarze Viereck oder jener graue Schatten bedeutet: Ist er ein Bunker für Massenvernichtungswaffen oder doch nur eine Sporthalle? Eine erste Analyse der Bilder besorgt COBALT automatisch, alles weitere übernehmen die Auswerter. Doch Vorsicht ist geboten.
Das ist ein sehr pikantes Thema! Die Bildauswerter sind natürlich trainiert, geschult und haben eine große Erfahrung, aber man hat bei einem solchen Bild immer eine große Interpretationsvielfalt, also, in eine solche Aufgabe hinein zugehen ohne ein gewisses Vorwissen zu haben, geht eigentlich nicht!
Mit anderen Worten: Wer etwas bestimmtes finden will, findet es auch! Der Bildauswerter muss nur seinen Interpretationsspielraum nutzen. Neben optischen Bildern, verarbeitet der digitale Leuchttisch übrigens auch Infrarot- und Radarfotos. Jürgen Geisler.
Bei Radarbildern kann man allerdings durch ein etwas aufwendigeres Verfahren auch ein stereoskopisches Bild erzeugen. Bei Infrarotbildern kann man das genauso, man es dann nicht, wenn man so genannte Linescanner hat, also Kameras, die den Boden nur zeilenweise abtasten, dann habe ich natürlich nicht die Möglichkeit von zwei verschiedenen Perspektiven zu schauen.
COBALT ist noch eine Experimentalplattform, soll aber in Serie gehen. Dabei haben die Karlsruher Forscher auch den zivilen Sektor im Visier: Einsatzplanung bei Katastrophen etwa ließen sich mit dem interaktiven Leuchttisch wesentlich einfacher steuern, außerdem...
...ist es natürlich auch ein wunderbarer Arbeitsplatz wirklich als Reißbrett, der entsprechende Anwendungen in der Architektur oder in der Konstruktion unterstützt, dass man – obwohl ein Computer dahinter steckt – vor einer großen Tafel steht und einen Überblick über das Objekt hat, das man bearbeitet und auch interaktiv unabgelenkt das Objekt bearbeitet, das stellen wir uns vor und hoffen, dass wir da auch Kontakte knüpfen können.