Oft war der Zweck vieler Geräte und Produktionsanlagen, die Gabriele Kraatz-Wadsack begutachtete, auf den ersten Blick kaum eindeutig zuzuordnen: "Der Kübel, der aus Edelstahl ist, kann Bier brauen, kann aber auch Milzbrand produzieren. Da muss man als Inspektor prüfen, was in dem Kübel ist und was dort tatsächlich gemacht wird." Letztlich ging es bei den Inspektionen immer darum, eine bestimmte Aktivität nachzuweisen. Kübel erzählen relativ wenig über den eigentlichen Zweck einer Anlage. Aber wenn dort 15 Mikrobiologen arbeiten, ist es unwahrscheinlich, dass dort tatsächlich nur Bier gebraut wird. Verdächtig war ihr auch eine angebliche Hühnerfarm in der Wüste. Der Irak hatte angegeben, dort werde Einzellerprotein für Tierfutter produziert. In Wirklichkeit, berichtet Gabriele Kraatz-Wadsack, handelte es sich um eine rein militärische Anlage 60 Kilometer südwestlich von Bagdad, ausgestattet mit Wachtürmen, Doppelzaun und Artillerie.
Damit der Irak überhaupt so ungestört seine Biowaffen produzieren konnte, unternahm er viel Forschungsarbeit. Schon 1974 begann man damit. Im wesentlichen ging es darum, wie zivile Geräte und Materialen für militärische Zwecke umgerüstet werden können: Wie lässt sich ein Fermenter so umbauen, dass damit biologische Massenvernichtungswaffen produziert werden können? Ist es möglich, ein Wachstumsmedium für Mikroorganismen anders zu konzentrieren, damit darauf beispielsweise Milzbrand wächst?
Den einzelnen Wissenschaftlern ist nicht immer genau bekannt, woran sie arbeiten. Sie kennen ihr kleines Projekt, wissen aber vielleicht nicht, dass es zu dem größeren Projekt Massenvernichtungswaffen gehört. Die UN-Mitarbeiter haben nach den Inspektionen mit diesen Forschern gesprochen und waren überrascht, berichtet Kraatz-Wadsack: "Wir hätten eigentlich gedacht, sie reagieren erleichtert, endlich darüber reden zu können, denn sie durften ja erst viereinhalb Jahre, nachdem wir im Land waren, das Programm zugeben. Aber ich hatte den Anschein, sie sind überzeugt, dass sie etwas Gutes für ihr Vaterland getan haben."
Diese Wissenschaftler mit ihrem Know-how sind nach wie vor im Land. Irgendwo in der Wüste arbeiten sie womöglich in einer angeblichen Hühnerfarm an ganz anderen Projekten. Das Problem, erklärt Gabriele Kraatz-Wadsack, sei letztendlich, dass nach wie vor sowohl die Fähigkeiten als auch die Infrastruktur und das Know-how vorhanden sind, Massenvernichtungswaffen herzustellen. Auch die Dokumente seien - anders als behauptet - nicht vernichtet worden. Wenn der Irak wolle, könne er also jederzeit biologische Waffen produzieren.
[Quelle: Kristin Raabe]
Damit der Irak überhaupt so ungestört seine Biowaffen produzieren konnte, unternahm er viel Forschungsarbeit. Schon 1974 begann man damit. Im wesentlichen ging es darum, wie zivile Geräte und Materialen für militärische Zwecke umgerüstet werden können: Wie lässt sich ein Fermenter so umbauen, dass damit biologische Massenvernichtungswaffen produziert werden können? Ist es möglich, ein Wachstumsmedium für Mikroorganismen anders zu konzentrieren, damit darauf beispielsweise Milzbrand wächst?
Den einzelnen Wissenschaftlern ist nicht immer genau bekannt, woran sie arbeiten. Sie kennen ihr kleines Projekt, wissen aber vielleicht nicht, dass es zu dem größeren Projekt Massenvernichtungswaffen gehört. Die UN-Mitarbeiter haben nach den Inspektionen mit diesen Forschern gesprochen und waren überrascht, berichtet Kraatz-Wadsack: "Wir hätten eigentlich gedacht, sie reagieren erleichtert, endlich darüber reden zu können, denn sie durften ja erst viereinhalb Jahre, nachdem wir im Land waren, das Programm zugeben. Aber ich hatte den Anschein, sie sind überzeugt, dass sie etwas Gutes für ihr Vaterland getan haben."
Diese Wissenschaftler mit ihrem Know-how sind nach wie vor im Land. Irgendwo in der Wüste arbeiten sie womöglich in einer angeblichen Hühnerfarm an ganz anderen Projekten. Das Problem, erklärt Gabriele Kraatz-Wadsack, sei letztendlich, dass nach wie vor sowohl die Fähigkeiten als auch die Infrastruktur und das Know-how vorhanden sind, Massenvernichtungswaffen herzustellen. Auch die Dokumente seien - anders als behauptet - nicht vernichtet worden. Wenn der Irak wolle, könne er also jederzeit biologische Waffen produzieren.
[Quelle: Kristin Raabe]