Das Digitale Logbuch: Computerfenster
Die Geschichte der Computerfenster ist eine Geschichte des Ideenklaus, an deren Spitze einer steht, der dann sein ganzes Betriebssystem nach diesen tollen geklauten Fenstern, eben Windows, benannte. Was genau aber ist ein Fenster? Doch eigentlich ein mehr oder weniger elegant kaschiertes Loch in der Wand, um aus dem Dunklen nach draußen zu schauen, oder um Licht ins Dunkel zu bringen. Seit einigen Tausend Jahren vor allem bei Häusern anzutreffen. Unverrückbar bis zum nächsten Erdbeben. Das Computerfenster hat damit nur gemein, dass es so trostlos rechteckig ist wie die Fenster von Sozialwohnungen. Mit seiner gummihaften Proportionslosigkeit verhöhnt es jedes architektonisch fest auf die steinerne Wand hin dimensionierte Fenster – Bauhaus-Architektur. Vor allem aber bezeichnet es gar kein Loch in einer Wand: Wohin sollte man auch durchsehen? In den Monitor? In den Computer hinein?