Das koloniale Erbe Dänemarks in der Karibik

Passagen der Erinnerung

Das Rote Fort der Dänen in Fredriksted auf St. Croix wurde 1760 gebaut. Es war ein wichtiger Stützpunkt für die koloniale Sklavenwirtschaft auf den Dänisch-Westindischen Inseln.
Das Rote Fort der Dänen in Fredriksted auf St. Croix © Deutschlandradio / Martin Zähringer
Von Jane Tversted und Martin Zähringer · 12.09.2017
Zucker war das Weiße Gold für den Aufschwung der Neuen Welt im 18. Jahrhundert, der transatlantische Dreieckshandel war sein Motor und die ehemals Dänisch-Westindischen Inseln in der Karibik waren als Kolonie äußerst profitabel. Problematisch dagegen ist die Erinnerung an die Sklavenwirtschaft auf den Zuckerrohrplantagen.
Die Dänen haben 1917 die Inseln samt Einwohnern an die USA verkauft und wollten damit einen Schlusspunkt setzen. Viele Nachfahren der ehemals versklavten Afrikaner wiederum suchen die Wurzeln ihrer Identität. Wie recherchiert ein Afro-Karibe, was auf der berüchtigten Mittelpassage verloren ging, als seine Vorfahren über den Atlantik verschleppt wurden? Welche Quellen der Erinnerung gibt es für einen Dänen in Kopenhagen? Und wie bringt das Dänisch-Westindische Archiv, das jetzt mit Millionen Dokumenten online geht, beide zusammen? Das Feature zeigt Umrisse einer postkolonialen Erinnerungskultur und beobachtet Menschen auf den Passagen ihrer Erinnerung.
Produktion: Dlf 2017
Transkriptionen und Übersetzungen der Interviews für das Feature wurden gefördert von Bingo - Umweltlotterie Schleswig Holstein und Bündnis Eine Welt Schleswig Holstein e.V.