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Das Warten auf die deutsche Astronautin
Ein Dutzend Männer für das All

Deutschland hat bereits elf Männer ins All geschickt. Damit ist es - gemessen an der Zahl der Astronauten - gemeinsam mit China und Japan die drittgrößte Raumfahrtnation. Schlusslicht ist Deutschland, wenn es um Astronautinnen geht - denn bisher war noch keine deutsche Frau im All.

Von Dirk Lorenzen | 08.03.2018
    Suzanna Randall möchte nicht mehr nur ins All gucken, sondern auch ins All fliegen.
    Suzanna Randall möchte nicht mehr nur ins All gucken, sondern auch ins All fliegen. (European Southern Observatory)
    Derzeit bereitet sich ein zwölfter Mann auf seine Mission in einigen Jahren vor. Offenbar hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in den vergangenen vier Jahrzehnten einfach keinen allzu großen Wert darauf gelegt, Frauen in der Raumfahrt zu fördern.
    Als entschuldigendes Argument ist oft zu hören, bei der Astronautenauswahl sei unter den Besten eben niemals eine deutsche Frau gewesen.
    Doch das vermag kaum zu überzeugen. Denn die tatsächliche Auswahl der Astronauten ist immer politisch geprägt. Dass die sechs Besten der letzten Auswahl zweitausendneun aus unterschiedlichen Ländern kommen, ist sicher kein Zufall.
    Wären die sechs etwa aus Estland, Finnland, Griechenland, Ungarn, Irland und Rumänien gekommen, so wäre das politisch nicht umsetzbar gewesen – ebenso wie mehrere Bewerber aus einem Land.
    Klar war bestimmt schon vor der Auswahl, dass je ein Vertreter aus den drei großen ESA-Ländern Deutschland, Frankreich und Italien dabei sein muss.
    Die Privatinitiative "Die Astronautin" möchte endlich einer Frau aus Deutschland die Reise ins All ermöglichen. Nachdem eine Kandidatin kürzlich abgesprungen war, hoffen nun die Meteorologin Insa Thiele-Eich und die Astronomin Suzanna Randall, die erste Deutsche im Weltraum zu werden.