Freitag, 29. März 2024

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Haaland und die Kritik am BVB
"Er hat es nicht nötig, jetzt Stimmung zu machen"

BVB-Star Erling Haaland hat in einem Interview Druck seitens des Vereins beklagt, bis März seine Zukunft zu klären. SZ-Journalist Philipp Selldorf geht aber nicht davon aus, dass es sich dabei um einen bewussten Schritt des Stürmers handelte, den Ausstieg beim BVB vorzubereiten.

Philipp Selldorf im Gespräch mit Astrid Rawohl | 15.01.2022
Das Bild zeigt einen Zweikampf beim Fußball-Bundesliga-Spiel Borussia Dortmund gegen den SC Freiburg zwischen Erling Haaland und Nicolas Höfler.
Dortmunds Erling Haaland (l) hat die Vereinsspitze kritisiert. (David Inderlied/dpa)
Nach dem 5:1 gegen den SC Freiburg gab es beim BVB am Freitagabend eigentlich Grund zur Freude - allerdings nicht bei Top-Stürmer Erling Haaland. Im Interview mit einem norwegischen Sender kritisierte er den Druck, den der Club mit Blick auf einen möglichen Wechsel auf ihn ausübe.

"Ich weiß nicht, ob diese Aussage so durchdacht ist"

"Die letzten sechs Monate habe ich beschlossen, aus Respekt vor Dortmund nichts zu sagen. Aber jetzt hat der Club begonnen, mich dazu zu drängen, eine Entscheidung zu treffen", sagte Haaland dem Sender. Jetzt sei die Zeit, "dass die Dinge beginnen". Der 21-Jährige steht beim BVB noch bis 2024 unter Vertrag. Mithilfe einer Ausstiegsklausel könnte er den Club aber schon im Sommer verlassen.
"Ich weiß nicht, ob diese Aussage so durchdacht ist. (...) Ich würde sagen, er ist im Moment nervös, denn er weiß vielleicht selber nicht, was er will", meint SZ-Journalist Philipp Selldorf dazu im Dlf. Selldorf glaubt auch nicht, dass es sich um einen Schritt handelte, den Ausstieg beim BVB vorzubereiten. Haaland habe alle Freiheiten bei der Entscheidung. Es gebe sicher genug Vereine, die eine Ausstiegsklausel bezahlen würden, meint Selldorf.

England - "eine Adresse, die für Haaland absolut infrage käme"

Man müsse dennoch bedenken, dass der Fußballmarkt immer noch sehr stark von der Coronakrise beeinflusst sei. Nicht alle Vereine hätten zurzeit das Geld, "das sie gewohnt sind auf den Markt zu werfen." Das betreffe vor allem die großen spanischen Vereine. Bei den englischen Vereinen sei die Situation aber anders, "eine Adresse, die für Haaland absolut infrage käme", meint Selldorf.
"Ich habe aber das Gefühl, dass Haaland selber noch nicht so genau weiß, ob er nicht seine Dortmunder Zeit auch noch verlängern möchte, vielleicht auch, weil es ihm gut täte."