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Deeskalation im Handelsstreit
China setzt Strafzölle auf US-Autos vorübergehend aus

Nach dem "Waffenstillstand" mit den USA rüstet China ab: Die Sonderabgaben auf Autos aus den USA werden vorerst wieder aufgehoben. Davon profitieren vor allem auch deutsche Autobauer, allen voran BMW. "Weißen Rauch" sieht Deka-Bank-Volkswirt Holger Bahr zwar noch nicht, aber ein wichtiges Signal im Handelsstreit.

14.12.2018
    Im dichten Pekinger Stadtverkehr fahren die Autos durch den Smog.
    China senkt die Zölle auf Autos aus den USA wieder ab. (picture alliance / dpa / Imaginechina / Dycj)
    Ab 1. Januar sollen die Einfuhrzölle für US-Autos von 40 auf 15 Prozent fallen. Das hat das Handelsministerium in Peking angekündigt. Die Regelung soll zunächst für drei Monate gelten. Damit sind die Zölle ab dem Jahreswechsel wieder so niedrig wie vor des Eskalation des Handelsstreits im Sommer. Von dem Schritt werden vor allem die deutschen Autobauer Daimler und BMW profitieren. Die verkaufen in China einige Luxus-Modelle, die sie in den USA herstellen. China hat die Zölle auf Autos erhöht, nachdem US-Präsident Donald Trump Sonderabgaben auf chinesische Produkte eingeführt hatte.
    Anfang des Monats haben sich Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping auf dem G20-Gipfel in Buenos Aires auf eine Art 90-tägigen "Waffenstillstand" geeinigt. Mit dem Schritt soll der Konsens "konkret" umgesetzt werden, teilte das Handelsministerium in Peking mit. Mit der Ankündigung will die Staats- und Parteiführung in Peking deeskalieren. Holger Bahr, Volkswirt bei der Deka-Bank, begrüßt die Aussetzung der Sonderausgaben:
    "Es ist gut, dass die Eskalationsspirale beendet ist. Ich würde noch nicht sagen, dass 'Weißer Rauch' aufgestiegen ist. Dafür ist insbesondere die US-Administration zu wankelmütig. Aber immerhin ist es ein Signal dahin gehend, dass beide miteinander reden wollen und ernsthaft daran interessiert sind, dass man zu einer Übereinkunft kommt, die beiden Seiten hilft."