
In Kompositionen wie dem Quintett (2009) oder dem Ensemblestück "Kataklothes" (2015) versucht Holz von einem Standpunkt technischer Avanciertheit aus die musikalische Tradition einzuholen: tonale Gravitation ohne Tonalität. Auch für Sarah Nemtsovs MEKOMOT-Projekt, das mit Neuer Musik und liturgischen Gesängen alte und neue Synagogen, vergessene und gegenwärtige Orte jüdischen Lebens zum Klingen bringt, hat Eres Holz einen Beitrag geleistet. Er wählte mit Allen Ginsbergs großem Kaddisch-Poem einen Text, der in einem deutlichen Spannungsverhältnis zur religiösen Tradition steht. Die zweifelnde, skrupulöse Suchbewegung im "Labyrinth der Identität", die Eres Holz dem Text ablauscht, treibt möglicherweise auch sein eigenes Schaffen an.