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Der brennende Zeuge

Es war der erste Tag, an dem ich zuhause einen Zeitungsartikel über Mohamed Alanssi schrieb, als er mich anrief und sagte: "Heute werde ich mich verbrennen und umbringen", und ich sagte "Mohamed, bitte rede nicht so, sag mir, wo du bist und wir treffen uns", und er sagte "nein" und legte auf. Er hatte mir wenigstens noch gesagt, dass er mich zehn Minuten vor seinem Selbstmord anrufen würde um mir mitzuteilen, wo er ist. Als es klingelte, waren es nur noch zwei Minuten, und er meinte: "Ich gieße mir jetzt Benzin über, es ist zu spät", und ich fragte, "wo bist du", und er sagte: am "Weißen Haus."

Von Dorothée Berendes | 26.01.2005
    Washington, Weißes Haus, 19. November 2004. - Ein Mann zündet sich in einem dramatischen Verzweiflungsakt an. Er schreit vor Schmerzen. Er leidet unter schwersten Verbrennungen im Gesicht und am ganzen Körper. Zur Stelle eilenden Sicherheitsbeamten gelingt es, die Flammen schnell zu löschen. Der seinem Leben ein Ende bereiten will, heißt Mohamed Alanssi, jemenitischer Staatsbürger, 52 Jahre alt, seine Tätigkeit: FBI-Informant. Ein rätselhafter Fall. Alanssi überlebt seine schweren Verbrennungen - aber was muss da alles passiert sein? Was hat den Mann dazu getrieben, sich vor dem Weißen Haus anzuzünden? Die letzte Person, mit der Alanssi vor seinem Selbstmordversuch gesprochen hatte, war eine Journalistin der Zeitung "The Washington Post". Alanssi hatte Caryle Murphy seine Geschichte erzählt. Die beiden hatten sich mehrere Male getroffen. Murphy war zuvor bewusst geworden, dass er ein wichtiger Zeuge in einem spektakulären Gerichtsprozess sein würde. Der Prozess begann gestern im New Yorker Stadtteil Brooklyn.

    Auf der Anklagebank sitzen ein jemenitischer Scheich und sein Assistent. Sie sind beschuldigt, die Terrororganisationen Hamas und El-Kaida unter dem Deckmantel wohltätiger Zwecke finanziert zu haben. Beide wurden in Frankfurt festgenommen und an die USA ausgeliefert. Alanssi ist nicht nur der Kronzeuge in diesem Prozess, sondern auch ein zwielichtiger FBI-Informant, der als Lockvogel agierte. Seine Aufgabe hatte darin bestanden, einen Landsmann aus der jemenitischen Hauptstadt Sanaa, den einflussreichen Scheich Ali Hassan al-Moajad, zu überführen. Im wird die Unterstützung von Terror-Organisationen zur Last gelegt. Kurz vor dem Prozess verlor Mohamed Alanssi die Nerven. Caryle Murphy:

    Ich denke, Mohamed ist wirklich erschüttert und sehr deprimiert, vor allem auch deshalb, weil er von seiner Familie getrennt lebt. Einige Verwandte bezeichnen ihn sogar als Verräter. Ich glaube, dass hat ihn sehr getroffen. Ich denke, bevor der Prozess begann, ist er sehr nervös geworden, denn jeder würde sehen, dass er ein FBI-Informant ist. Aber ich denke, er wollte mit seinem Selbstmordversuch vor einem so bekannten Ort wie dem Weißen Haus Aufsehen erregen. Ich glaube, er wollte Druck auf das FBI ausüben, damit seine Forderungen nach mehr Geld und einer US-Staatsbürgerschaft erfüllt werden.

    Das FBI hielt sich mit Versprechungen offensichtlich sehr zurück, und Alanssi sah sich als Spielzeug der Geheimdienste. Als eines, das man nach dem Prozess fallenlassen würde. Dabei fing seine Tätigkeit sehr hoffnungsvoll an. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 hatte Alanssi dem FBI seine Hilfe angeboten. Der aus Jemen stammende Geschäftsmann hatte al-Moajad mehrere Male in dessen Moschee in Sanaa besucht. Er wollte diesen Kontakt nutzen, um das Vertrauen des Scheichs zu gewinnen. Das geschah in den 90er Jahren. Nach langen Vorbereitungen, Briefen und Telefonaten trafen sich vier Personen mehrere Male in einem Hotel in Frankfurt im Januar 2003. Al-Moajad, sein Assistent Zayed, Mohamed Alanssi und ein amerikanisch-moslemischer Geschäftsmann. Letzterer gibt an, zwei Millionen Dollar für den "Heiligen Krieg", den Jihad, spenden zu wollen. Bei dem spendierfreudigen Geschäftsmann handelt es sich in Wirklichkeit um einen FBI-Agenten. Dem FBI-Informanten Alanssi kam dabei die Rolle des Vermittlers und Übersetzers zu.

    Die Hotelzimmer waren vom FBI sorgfältig mit Wanzen versehen und die "Operation Wespennest" wurde auf Audio und Video aufgezeichnet. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft gelten die Frankfurter Aufzeichnungen in dem Gerichtsprozess als stärkste Beweise dafür, dass Al-Moajad Terror-Organisationen unterstützt. Außerdem wirft sie ihm vor: er habe über eine gemeinnützige, religiöse Einrichtung internationale Gelder empfangen und direkt an terroristische Vereinigungen weitergeleitet.

    Al-Moajad soll in einer der Aufzeichnungen erklärt haben, Osama bin Laden bezeichne ihn als "seinen Scheich" und seinen Vertrauten. Die Staatsanwaltschaft in Brooklyn vermutet, dass bin Laden al-Moajads Moschee als Treffpunkt und Unterschlupf genutzt hat.

    Al-Moajad bestreitet diese Vorwürfe. Sein Verteidiger Howard Jacobs erklärt hierzu:

    Ich denke, wir können zeigen, dass es Lücken in den Tonaufnahmen gibt, und es gibt Aufnahmen, die von der Staatsanwaltschaft nicht berücksichtigt wurden, die uns aber helfen. Al-Moayad war gegen Terrorismus, wollte ihn nicht finanzieren und wollte nur Geld für wohltätige Organisationen sammeln.

    Doch die Finanzierung von Terrororganisationen durch religiöse islamische Einrichtungen ist eine altbekannte Tatsache.

    Laut FBI-Agenten sei es auch in Brooklyn im Jahr 1999 zu einer Finanzierung von Terror-Organisationen gekommen. Und zwar, als ein anderer prominenter jemenitischer Scheich in einer Moschee Gelder für angeblich gemeinnützige Zwecke gesammelt habe. Sein Name: Abdullah Satar. Mit dem Geld soll er nach Italien geflogen sein. Dort habe er sich dann mit ranghohen El-Kaida-Mitgliedern getroffen. Auch in Deutschland ist die Finanzierung von Terror Organisationen durch gemeinnützige Einrichtungen bekannt. Für Schlagzeilen sorgte der Al-Aqsa-Verein in Aachen. Nach langem Zögern wurde die Einrichtung schließlich vom Innenministerium geschlossen. Vermutungen hatten sich zuvor breit gemacht, der Verein sammele Spendengelder für humanitäre Zwecke. Eine bittere Pille für jeden, der glaubte, sein Geld wandere an palästinensische Kinder und Familien, die in schrecklicher Armut lebten. Rolf-Tophoven, Mitarbeiter des Instituts für Terrorismusforschung und Sicherheitspolitik in Essen:

    Ein genauer Beleg, wohin die Spenden fließen, ist sehr schwer auszumachen, auch vom legendären israelischen Geheimdienst Mossad. Die Spendensammleraktivitäten der Hamas und der Jihad al Islami-Organisationen laufen so ab, dass das gesamte Geld, was hereinkommt, in einen Topf fließt. Und so wird es sehr schwierig sein, vor Gericht den Beweis anzutreten, was ist eine Spende für einen Kindergarten im Gaza Streifen, und was ist eine Spende für russische Sturmgewehre vom Typ Kalaschnikov.

    Ein Blick auf die Finanzierung von Terror-Organisationen zeigt: die gemeinnützigen religiösen Einrichtungen spielen dabei eine wichtige Rolle. Rund 1,3 Milliarden Menschen bekennen sich weltweit zum Islam. Moscheen dienen nicht nur als Gotteshäuser, sondern auch Terror-Gruppen benutzen sie als ideale Treffpunkte. Zu den moslemischen Gemeinden wiederum gehören gemeinnützige Hilfsorganisationen oder Erziehungseinrichtungen. So auch zu jener von Ali Hassan al Moajad. Zudem sind Almosen eine der obersten Pflichten im Islam.

    Terror-Gruppen verfügen über beträchtliche finanzielle Mittel. Allein El-Kaidabesitzt nach einer Studie der Universität Linz ein Vermögen von rund fünf Milliarden US-Dollar. Das jährliche Budget des Terrornetzwerks liegt danach zwischen 20 und 50 Millionen US-Dollar.

    El-Kaida finanziert sich aus verschiedenen Quellen: 40 Prozent stammen aus Kurierdiensten im Drogengeschäft. Spenden und Schutzgelder von Einzelpersonen, religiösen Gemeinschaften und Regierungen stellen bis zu 30 Prozent des Etats. Dazu kommen noch Erträge aus kriminellen Delikten wie Entführungen oder der illegale Handel mit Diamanten.

    Hamas hat weit weniger finanzielle Mittel zur Verfügung. Es wird geschätzt, dass der Terror-Organisation jährlich zehn Millionen US-Dollar zur Verfügung stehen.

    Deutschland wird in den USA als ein Land gesehen, in denen die Gesetze zur Terrorbekämpfung eher lasch sind. In der Tat hat es ein Rechtsstaat nicht einfach mit dem Verbot von Hilfsorganisationen oder der Abschiebung von Menschen. Dennoch hat sich einiges in den letzten Jahren geändert. Gemeinnützige Vereine, die Gelder für ausländische Terror-Organisationen sammeln, können seit August 2002 geschlossen - und seine Mitarbeiter bestraft werden. Das war bisher nur möglich, wenn nachgewiesen werden konnte, dass Gewaltakte auch gegen Deutschland gerichtet sind. Dieses strafrechtliche Schlupfloch hätte schon früher gestopft werden müssen, um die Finanzierung von Terror-Organisationen im Keim zu ersticken: Caryle Murphy von der Zeitung "The Washington Post":

    Das Problem für uns im Westen besteht darin - und das ist nicht nur Amerika - dass Menschen in islamischen Staaten immer militanter werden. El-Kaidaist dafür ein Parade-Beispiel. Das heißt, wir im Westen haben einen langen, langen, harten Job vor uns, um nicht mehr Al-Moayads zuzulassen. Wir müssen die Ressentiments beseitigen, die die arabisch-muslimische Bevölkerung gegen uns hat, und wir müssen beständig sein, was unsere Unterstützung für Demokratie anbelangt und die Verdammung von Menschenrechtsverletzungen, und wir müssen etwas mehr Mitgefühl zeigen, so dass es nicht immer heißt: wir haben recht und ihr habt unrecht.

    Das Gericht in Brooklyn hat keinen einfachen Fall vor sich. Die Staatsanwaltschaft gibt an, sichere Beweise für die Schuld al-Moajads zu haben. Bei genauerem Hinsehen erweisen sich jedoch einige Dokumente, Video- und Audioaufnahmen als lückenhaft. So gibt es zum Beispiel keine Quittungen über Transferleistungen al-Moajads an Terror-Organisationen. Alles andere wäre auch eine Überraschung! Wie also könnte der Scheich hohe Beträge unbemerkt weitergeleitet haben? Rolf Tophoven vom Institut für Terrorismusforschung:

    Nehmen wir ein Beispiel. Sie gehen in Köln zu einem Händler, von dem Sie wissen, der operiert auf dieser Basis. Dann geben Sie ihm 50.000 Dollar und sagen ihm: das Geld muss zu meinem Freund Achmed nach Kabul. Dann gibt dieser Händler Ihnen eine Identitätsnummer. Diese Nummer geben Sie dann weiter per Telefon oder E-Mail oder Fax - wie auch immer - an Ihren Freund Achmed in Kabul. Ihr Freund Achmed geht in die Altstadt und sagt einem Händler, er hätte gerne die 50.000 Dollar: "Hier ist der Code". Der Händler weiß den Code und zahlt ihm das Geld aus, und keine Bank und kein Transfer wird das feststellen. So läuft ein Teil, nicht alles.

    Geldtransfers über Banken finden demnach kaum statt - ein schwieriges Unterfangen für die Staatsanwaltschaft.

    Es ist schwer zu beweisen, dass da manches wohl auf diesem Wege geschehen ist, was aber für den Richter und für die Gerichtsverwertbarkeit eben nutzlos ist, weil es sehr schwierig ist, dieses Gewirr zu durchdringen, und ich schließe auch nicht aus, dass der Scheich al-Moajad sich möglicherweise islamistischen Gruppen gegenüber erkenntlich gezeigt hat. Das werden sie aber wahrscheinlich sehr schwer beweisen können.

    Wo auf der einen Seite wenig zu holen ist, muss es auf der anderen mehr geben. An diesem Punkt trifft es Mohamed Alanssi. Auf ihm lasten die wichtigsten Beweise. Doch der FBI-Informant hat Angst. Angst auszusagen - Angst, für seine Täuschungsmanöver von Extremisten umgebracht zu werden, Angst von den amerikanischen Geheimdiensten nach dem Prozess nicht hinreichend geschützt oder versorgt zu werden.

    Der angeklagte Scheich soll Alanssi bei einem Besuch im Jemen gesagt haben, al-Moajad habe vor dem 11. September 2001 mehrere Millionen Dollar an Osama bin Laden weitergeleitet und diesen auch getroffen. Direkte Beweise oder Aufzeichnungen gibt es hierüber jedoch nicht. Die Verteidigung sieht in Mohamed Alanssi, dem Kronzeugen, keine glaubwürdige Person. Nach Ansicht von Howard Jacobs sprechen mehrere Fakten gegen ihn:

    Sein Hintergrund, das heißt, der Vorfall vor dem Weißen Haus, als er sich anzündete, die Tatsache, dass er eine große Summe Geld in diesem Fall bekommen hat und seine betrügerischen Aktivitäten in Jemen und den Vereinigten Staaten.

    Im Juni 2003 bekam Mohamed Alanssi 100.000 US-Dollar für seine Tätigkeit als FBI-Informant. Eine stattliche Summe, doch er wollte mehr. Er schien in finanziellen Schwierigkeiten zu stecken und gleichzeitig mit Geld recht locker umzugehen. Mal gab er Taxi-Fahrern 100 Dollar Trinkgeld und wenig später bezahlte er wiederholt mit ungedeckten Schecks, womit er sich eine Klage vor Gericht - ebenfalls in Brooklyn- einholte. Alanssi scheint verschiedenen Menschen die unterschiedlichsten Geschichten erzählt zu haben, um Sympathien zu wecken: von seiner kranken Frau, für die er Medikamente kaufen müsse, vom FBI, das ihn ausnutze und ihn nicht zu ihr nach Jemen reisen lasse. Er lieh sich von Geschäftsleuten Geld, ohne es zurück zu zahlen. Caryle Murphy von der Washington Post, die Alanssi mehrere Male gesprochen hat:

    Er ist ein sehr interessanter Typ, sehr freundlich. Er hat die Fähigkeit, seine Mitmenschen davon zu überzeugen, ihm und seinen Geschichten zu glauben. Dennoch denke ich, durch meine Reportage über ihn eine gewisse manipulative Seite bei ihm erkennen zu können. Ich habe drei Leute interviewt, denen er eine traurige Geschichte über seine Probleme erzählt hat und dass er kein Geld hat - und er fragte sie, ob sie ihm Geld leihen würden und versprach es zurückzuzahlen. Sie liehen ihm das Geld oder machten Geschäfte mit ihm, und Alanssi verschwand und zahlte nicht zurück, und alle drei sagten, er war so aufrichtig und weinte, als er ihnen seine Geschichte erzählte.

    Auf der anderen Seite: Der Gerichtsprozess wäre ohne Mohamed Alanssi nicht zustande gekommen:

    Nun, es gibt keinen Zweifel darüber, dass er dem FBI geholfen hat das zu erreichen, was sie wollten. Es war so an Beweise gekommen, dass al-Moayad mit El-Kaida sympathisierte und sie finanzierte. Offensichtlich weisen die Bemerkungen auf den Bändern darauf hin. Das sagt zumindest die Staatsanwaltschaft. Sie hätte die Operation in Frankfurt nie ohne Alanssi durchführen können, denn Alanssi hatte Al-Moayads Vertrauen gewonnen und ihn nach Deutschland gebracht.

    In der Zeit zwischen dem Selbstmordversuch vor dem Weißen Haus und dem Prozessbeginn wurde Alanssi sorgfältig vom FBI abgeschirmt. Weder die Staatsanwaltschaft noch die Verteidigung verrieten vor dem Prozess, ob Alanssi überhaupt vor Gericht erscheinen wird. Alanssi hatte mehrmals beteuert, man wolle ihn umbringen. Im Jemen würde er als Verräter betrachtet, und selbst seine Familie hätte sich von ihm distanziert. In seiner Heimatstadt Sanaa ist Scheich Ali Hassan al-Moajad ein angesehener Geistlicher, und viele Menschen stehen auf seiner Seite. Sie befürworten die Finanzierung von Terror-Organisationen und den Jihad. Howard Jacobs, Pflichtverteidiger al-Moajads, erklärt, sein Mandant sei sich sicher, freigesprochen zu werden:

    Er ist sehr intelligent und tief religiös und hat in der Vergangenheit Menschen geholfen, die weit weniger haben als er.

    Doch für einen Freispruch al-Moajads muss die Verteidigung glaubwürdige Zeugen liefern, die beweisen können, dass der Scheich Spenden nur für wohltätige Zwecke verwendet hat. Doch eben diesen Zeugen wurde die Einreise in die Vereinigten Staaten verweigert. Sie werden vielleicht noch zu einem späteren Zeitpunkt auftauchen. Bei den vom FBI heimlich aufgezeichneten Gesprächen in Frankfurt soll al-Moajad klar gesagt haben, dass er zwei Millionen Dollar direkt an Hamas- und El-Kaida-Organisationen weiterleiten würde. Die Verteidigung behauptet dagegen einsilbig, in Frankfurt sei es um die Finanzierung wohltätiger Vereinigungen gegangen. Sie hofft außerdem auf Aussagen des Assistenten, der im Frankfurter Hotel dabei war. Allerdings steht der selbst unter Anklage.

    Wenn Mr. Zayed aussagt, der FBI-Informant aussagt, und Leute aus dem Jemen, dann beweisen wir, dass beide Angeklagten gegen den Terrorismus waren.

    Der Prozess wird sich noch eine Weile hinziehen. Die Geschworenen werden letztendlich entscheiden müssen, wem sie mehr Glauben schenken: Entweder einem Scheich, der vorgibt, nur Almosen für die Ärmsten der Armen gesammelt zu haben, auf der anderen Seite aber - laut Staatsanwaltschaft - in einem Video zu hören ist wie er selbst sagt, mit Osama bin Laden zu sympathisieren und ihn unterstützt zu haben, oder einem FBI-Informanten, der glaubt, nicht genug Geld beim FBI verdient zu haben, Angst davor hat umgebracht zu werden, und der Geschäftsleute und Bekannte an der Nase herumgeführte. Die Juroren mussten lange Fragebögen ausfüllen und wurden mehrere Wochen auf ihre Urteilsfähigkeit hin geprüft. Unter den 300 Bewerbern entschied sich das Gericht für einen kleinen Kreis von zwölf Geschworenen. Bei dem Wirrwarr an Informationen und der Undurchsichtigkeit von Hamas und El-Kaida werden sie es nicht leicht haben, die richtige Entscheidung zu treffen.