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Der Dirigent, Cembalist und Organist Hanns-Martin Schneidt
Kontinuität und Experimentierfreude

Die Werke von Johann Sebastian Bach spielten für Hanns-Martin Schneidt schon in der Jugend eine besondere Rolle. Als Wuppertaler Generalmusikdirektor und international gefragter Gastdirigent erschloss er sich dann ein umfassendes Repertoire bis zur Moderne.

Von Bernd Heyder | 30.05.2019
    Kontinuität und Experimentierfreude
    Der Dirigent Hanns-Martin Schneidt während einer Probe Anfang der 1960er Jahre (imago stock&people)
    Dass für Hanns-Martin Schneidt beim Studium an der Münchner Musikhochschule die Kirchenmusik im Vordergrund stand, erscheint nur folgerichtig. Der Pfarrerssohn hatte seit dem elften Lebensjahr im Leipziger Thomanerchor gesungen und bei Thomaskantor Günther Ramin profunde praktische und theoretische Grundlagen dazu erworben.
    1955 wurde Schneidt im Alter von 25 Jahren Direktor der Berliner Kirchenmusikschule; mit der Berufung zum Generalmusikdirektor in Wuppertal folgte 1963 ein weiterer Karrieresprung. Jetzt rückten Sinfonik und Oper in das Zentrum seiner Arbeit, doch spielte er in diesen Jahren auch Barockmusik mit Ensembles auf historischen Instrumenten ein.
    1985 kam Schneidt zurück nach München, um als Nachfolger des verstorbenen Karl Richter dessen Bach-Chor und -Orchester zu übernehmen – eine Aufgabe, der er sich neben vielen internationalen Gastverpflichtungen bis 2001 widmete.
    Die Historischen Aufnahmen stellen den Dirigenten in Produktionen aus seinen Berliner und Wuppertaler Jahren vor, zeigen Hans-Martin Schneidt aber auch als Bach-Interpreten auf Orgel und Cembalo.