Im Grenzbereich der Sternbilder Bootes, Großer Bär, Drache und Herkules leuchtete für einige Jahrzehnte Quadrans Muralis, so die lateinische Bezeichnung für dieses astronomische Messinstrument.
Einst zählte der Mauerquadrant zu den wichtigsten Geräten einer Sternwarte. Mit ihm ließ sich die Position eines Gestirns am Himmel präzise bestimmen. Doch als Sternbild hat er sich nicht durchgesetzt.
Seit 1930 ist der Himmel offiziell in 88 Figuren eingeteilt. Zuvor hatten Astronomen immer wieder versucht, neue Sternbilder zu prägen. Doch die meisten hielten sich nicht lange. Während sich zum Beispiel heute kaum noch jemand an das Rentier oder an den Erntehüter erinnert, so ist der Mauerquadrant immerhin die bekannteste der verschwundenen Himmelsfiguren. Das verdankt er dem Sternschnuppenstrom der Quadrantiden, der jedes Jahr am Himmel den Reigen der Meteorströme eröffnet.
Heute Nacht steht das Maximum bevor. Pro Stunde huschen einige Dutzend Sternschnuppen über den Himmel. Die beste Beobachtungszeit ist zwischen etwa 1 Uhr früh und dem Beginn der Morgendämmerung gegen 7 Uhr. Noch bis Mitte kommender Woche erinnern die himmlischen Funken an den vergessenen Mauerquadranten.