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Der erste Wettersatellit

Die Raumfahrt, so meinen manche, spiele in unserem Alltag keine Rolle. Tatsächlich aber haben viele Satelliten einen ganz praktischen Nutzen und sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken - auch wenn wir uns dessen vielleicht nicht bewusst sind. Dazu gehören unter anderem Wetter-, Navigations- und Telekommunikationssatelliten.

Von Dirk Lorenzen | 31.03.2010
    Morgen vor 50 Jahren begann eine neue Ära für die Meteorologie. Mit Tiros-1 startete der erste Wettersatellit von Cape Canaveral aus ins All. Aus seiner Umlaufbahn in gut 700 Kilometer Höhe hatte er einen guten Blick auf die Wolkenformationen auf der Erde. An Bord des Satelliten, der die Ausmaße eines großen Wäschekorbs hatte, befanden sich zwei Fernsehkameras.

    Sie haben unter anderem große Sturmgebiete aufgenommen und so den Meteorologen wichtige Informationen für eine verbesserte Wettervorhersage geliefert. Mehr als 20.000 Bilder hat Tiros-1 zur Erde gefunkt. Nach 78 Tagen fielen die Systeme an Bord aus - etwa zwei Wochen früher als geplant. Der Satellit sollte für die NASA vor allem technisch erproben, ob sich Wolkengebiete wirklich gut aus dem Weltraum erfassen lassen.

    Heutige Wettersatelliten, etwa die europäischen Meteosats, können viel mehr als ihr erster Vorgänger. Heute werden rund um die Uhr hoch aufgelöste Bilder in verschiedenen Wellenlängenbereichen gemacht. Dank Infrarottechnik lassen sich auch Temperaturen und Luftfeuchte bestimmen.

    Doch eines gilt damals wie heute: Satelliten in der Umlaufbahn machen nur die Vorhersagen besser, nicht das Wetter.


    NASA-Informationen zu Tiros-1

    Eumetsat, Europas große Meteorologieorganisation

    Die Meteosats gelten heute als die besten Wettersatelliten