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Der Geiger Franco Gulli
Reflektierte Virtuosität

Der italienische Geiger Franco Gulli, der die USA zu seiner Wahlheimat machte, war ein brillanter Solist mit breit gefächertem Repertoire. Aber er liebte auch die Kammermusik und machte sich als Violin-Pädagoge einen Namen.

Von Norbert Hornig | 01.03.2018
    Der Komponist Nicolò Paganini in einer zeitgenössischen Darstellung (1782-1840).
    Franco Gulli spielte das 5.Violinkonzert von Niccolò Paganini zum ersten Mal ein (picture alliance / dpa )
    Er war einer der bedeutendsten und vielseitigsten italienischen Geiger der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der aus Triest stammende Franco Gulli machte sich einen Namen als Solist, Kammermusiker und Lehrer, er konzertierte weltweit. Mit seiner Frau, der Pianistin Enrica Cavallo, bildete er ein festes Duo, zusammen lebten sie seit 1972 in den USA.
    Gulli war ein brillanter Geiger, der alle Raffinessen des Instrumentes beherrschte, seine Ersteinspielung des fünften Violinkonzertes von Niccolò Paganini erregte großes Aufsehen. Als Violin-Pädagoge genoss Gulli einen exzellenten Ruf.
    Er war u.a. Mitglied der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom und lehrte als Professor an der Indiana University in Bloomington. Darüber hinaus gab er Meisterklassen in aller Welt und war regelmäßig als Juror bei den großen internationalen Violin-Wettbewerben anzutreffen.