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Der Himmel über Serbien

In der Welt des Fußballs spielt der heutige WM-Gegner Deutschlands eine größere Rolle als in der astronomischen. Doch auch in der Himmelskunde gibt es eine ganz besondere Beziehung zwischen beiden Staaten.

Von Dirk Lorenzen | 18.06.2010
    Die Sternwarte in Belgrad wurde im Jahr 1887 gegründet und ist damit eine der ältesten Forschungseinrichtungen des Landes. Zu ihren bekanntesten Direktoren zählt Milutin Milankovic, nach dessen Theorie die Eiszeiten durch leichte Schwankungen der Erdachse entstanden sind.

    Nach dem Ersten Weltkrieg war die Belgrader Sternwarte weitgehend zerstört. Als Teil der deutschen Reparationszahlungen wurden in den 30er-Jahren acht Teleskope angeschafft, die in den neu errichteten Gebäuden Platz fanden. Diese Instrumente, darunter immerhin ein Linsenfernrohr mit 65 Zentimetern Öffnung und mehr als zehn Metern Brennweite, stammten zum Großteil aus den Zeiss-Werken in Jena oder von der Firma Askania in Berlin. Heute sind sie hoffnungslos veraltet, stehen aber noch immer in den Kuppeln und Beobachtungspavillions.

    Die Teleskope dienten in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts vor allem der Untersuchung unserer Sonne und von veränderlichen oder Doppelsternen in der Milchstraße. Zudem suchten die Astronomen in Belgrad intensiv nach Kleinplaneten.

    Mehr als ein Dutzend dieser Körper, die zumeist zwischen der Mars- und der Jupiterbahn um die Sonne laufen, haben sie entdeckt. Etliche dieser Objekte tragen Namen, die auf ihre Entdeckungsgeschichte verweisen: So kreisen am Himmel felsige Bälle mit Namen wie Serbia, Beograd, Yugoslavia oder auch Tito.

    Astronomie in Serbien

    Das Serbische Astronomie Journal