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Der Oboist, Komponist und Dirigent Heinz Holliger
Musikalische Grenzüberschreitungen

Der Schweizer Heinz Holliger ist ein musikalisches Allroundtalent. Während der Komponist lange zu den Spitzen der zeitgenössischen Avantgarde zählte, liebt der Interpret die Oboenliteratur vom Barock bis zur Neuen Musik.

Von Klaus Gehrke | 23.05.2019
    Heinz Holliger dirigiert 1996 mit Taktstock in einem schwarzen Hemd die Münchner Philharmoniker in der Philharmonie München, Schwarz-Weiß-Aufnahme
    Heinz Holliger 1996 bei einem Konzert in der Philharmonie München (imago stock&people)
    Atem und Luft waren für ihn immer ein zentrales Thema: Damit setzte sich der Schweizer Heinz Holliger sowohl als Komponist als auch als Oboenvirtuose beständig auseinander. Er studierte Komposition unter anderem bei Sandor Veress und Pierre Boulez und zählte ab den 60er-Jahren zu den experimentierfreudigsten Vertretern der zeitgenössischen Avantgarde.
    Seine Kollegen schätzten Holligers interpretatorische Meisterschaft auf der Oboe und widmeten ihm viele Werke. Speziell für die Musik seiner Zeit entwickelte er neue Spieltechniken für sein Instrument.
    Gleichzeitig pflegte der Oboist kontinuierlich das historische Repertoire und setzte sich für vergessene Kompositionen der Barockzeit und der Klassik ein.
    Ab den 70er-Jahren widmet sich Holliger auch immer mehr dem Dirigieren, ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem klassisch-romantischen Repertoire mit einer großen Leidenschaft für das Werk von Robert Schumann. Am 21. Mai feierte der erfolgreiche und vielfach ausgezeichnete Universalkünstler seinen 80. Geburtstag.