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Der Sternhaufen der Plejaden
Ein Kindergarten für Sterne

Auch Sterne leben nicht ewig – sie entstehen und vergehen ebenso wie Lebewesen auf der Erde und möglicherweise andernorts im Universum. Unsere Sonne beispielsweise ist vor rund 4,6 Milliarden Jahren zusammen mit vielen anderen Sternen aus einer riesigen Gas- und Staubwolke entstanden.

Von Hermann-Michael Hahn | 11.01.2018
    Anblick des Südosthimmels gegen 20 Uhr MEZ: Über dem Orion und dem Stier leuchten die Plejaden
    Anblick des Südosthimmels gegen 20 Uhr MEZ: Über dem Orion und dem Stier leuchten die Plejaden (Stellarium)
    Damals war das Universum um sie herum bereits neun Milliarden Jahre alt.
    Und auch heute noch entstehen neue Sterne, zumeist in größerer Zahl. So wachsen zum Beispiel im bekannten Orion-Nebel im gleichnamigen Wintersternbild einige hundert neue Sterne heran.
    Wenn sie in vielleicht ein oder zwei Millionen Jahren zu leuchten beginnen, wandelt sich der Orion-Nebel allmählich zu einem neuen Sternhaufen mit mehreren hundert Mitgliedern.
    Vor diesem Hintergrundwissen kann man die Plejaden, das bekannte Siebengestirn im Sternbild Stier, salopp als Sternkindergarten bezeichnen. Schon ein Fernglas zeigt, dass dort weit mehr als die legendären sieben Sterne zusammen stehen.
    Zwar sind die Sterne des Plejadenhaufens bereits mehr als hundert Millionen Jahre alt, aber unsere Sonne kann etwa einhundertmal älter werden.
    Vergleicht man die Lebenserwartung der Sonne daher mit der eines Menschen, so sind die Plejadensterne nach diesem Maßstab nicht einmal ein Jahr alt. Entsprechend greift selbst der Begriff Sternkindergarten fast noch zu weit in die Zukunft dieser Sterne.
    Die Plejaden steigen derzeit mit fortschreitender Dämmerung halbhoch am Osthimmel empor. Die Umrisse des kleinen Sternhaufens erinnern an eine Miniaturausgabe des Großen Wagens.