Donnerstag, 25. April 2024

Der Tag
Der Traum von einem besseren Land

Frankreich ist Fußball-Weltmeister. So mancher lobte nach dem Endspiel gestern, wie das Land sich als Gemeinschaft der Vielfalt zurück gekämpft hat. Nach Skandalen und Terroranschlägen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Außerdem: Wie in NRW das Land den Rechtsstaat gebeugt hat.

Von Ann-Kathrin Büüsker | 16.07.2018
    Fans von Frankreich feiern über den WM-Sieg auf den Champs-Elysees vor dem Arc de Triomphe und schwenken eine Nationalflagge.
    Fans von Frankreich feiern über den WM-Sieg auf den Champs-Elysees vor dem Arc de Triomphe. (dpa-Bildfunk / AP / Francois Mori)
    Frankreich hat in den letzten Jahren viel hinter sich. Terroranschläge, politische Krisen. Inzwischen gilt es vielen politischen Beobachtern als neue politische Lichtgestalt Europas. Vor allem wegen des charismatischen Staatschefs Emmanuel Macron. Und dann wird ausgerechnet dieses Frankreich Fußball-Weltmeister, das klingt ja wie in einem Traum. Ist es auch, denn so gut steht es um das Land längst nicht, wie unser Paris-Korrespondent Jürgen König erzählt. Doch über all den Schwierigkeiten sieht er die politischen Ideen Macrons leuchten - und die sind aus seiner Sicht so etwas wie der Traum von einem besseren Land. Von einer Nation, in der Vielfalt zur Einheit führt.
    Abschiebung gegen geltendes Recht
    Nordrhein-Westfalen hat am Freitag einen Gefährder abgeschoben: Sami A., verdächtigt unter anderem für Osama Bin Laden gearbeitet zu haben. Verurteilt wurde er allerdings nie wegen einer Straftat. Und eigentlich hatte ein Gericht in Gelsenkirchen die Abschiebung untersagt. Das sieht sich nun getäuscht. Unser Landeskorrespondent Moritz Küpper dröselt den Fall für uns auf und erklärt, warum das Ganze den Rechtsstaat untergräbt.