Dienstag, 19. März 2024

Der Tag
Küken-Urteil: Es darf geschreddert werden

Küken dürfen vorerst weiter geschreddert werden. Warum die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zu nachsichtig mit der Geflügelwirtschaft ist. Und: Trumps Truppenverlegung von Deutschland nach Polen. Eine leere Drohung?

Von Tobias Armbrüster | 13.06.2019
Ein wenige Stunden altes Küken sitzt im Brutkasten zwischen anderen und noch nicht geschlüpften Küken.
Ein wenige Stunden altes Küken sitzt im Brutkasten zwischen anderen und noch nicht geschlüpften Küken. (dpa/Waltraud Grubitzsch)
45 Millionen Küken werden pro Jahr in Deutschland geschreddert, weil sie männlich sind und damit für die Geflügelwirtschaft nicht nutzbar. Nicht nur Tierschützer finden das skandalös. Dennoch hat das Bundesverwaltungsgericht jetzt entschieden, dass die Geflügelzüchter diese Praxis zumindest übergangsweise weiter anwenden dürfen. Georg Ehring aus der Deutschlandfunk-Umweltredaktion irritiert, dass das Gericht keine genaue zeitliche Frist genannt hat.
Für Gerwald Herter, Außenpolitik-Redakteur im Deutschlandfunk, ist klar: Die Ankündigung von Donald Trump, 1.000 Soldaten von Deutschland nach Polen zu verlegen ist als politische Drohung zu verstehen. Sorgen, so Herter, müsse Deutschland deshalb aber nicht haben, bei circa 35.000 US-Soldaten in der Bundesrepublik. Allerdings müsste Deutschland in der Außenpolitik endlich erwachsen werden: "Auch wenn man kein Militarist ist, muss man sagen, dass mehr Ausgaben in der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik zwingend dazugehören müssten."