Donnerstag, 25. April 2024

Der Tag
Organspende - die Entscheidung

Der Bundestag hat entschieden - beim Thema Organspende wird es auch weiterhin keinen Druck geben. Aber allein durch die Debatte hat sich schon vieles geändert. Außerdem: Deutschland im Jahr 2038 - ein Land ohne Kohlekraftwerke. Aber zu welchem Preis?

Von Tobias Armbrüster | 16.01.2020
ILLUSTRATION - 01.04.2019, Sachsen, Leipzig: Ein Mann hält einen Organspendeausweis mit Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in den Händen. Eine Gruppe von Abgeordneten um Gesundheitsminister Spahn und den SPD-Politiker Lauterbach will in Berlin einen Gesetzentwurf für eine Widerspruchslösung vorstellen. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa | Verwendung weltweit
Organspendeausweis (ZB)
Klare Entscheidung heute im Bundestag: Die so genannte Widerspruchslösung bei der Organspende findet keine Mehrheit. Damit ist auch künftig niemand gezwungen, einen Organspende-Ausweis auszufüllen. Das ist eine gute Entscheidung, meint Volker Finthammer in unserem Hauptstadtstudio. Denn diese Lösung hätte zu vielen Konflikten geführt: in Krankenhäusern und in Familien. Beschlossen hat der Bundestag die Zustimmungsregelung. Das heißt konkret: Zum Organspender wird nur, wer zu Lebzeiten zugestimmt hat. Aber wir werden künftig häufiger an die Ausweise erinnert, zum Beispiel beim Hausarzt. Allein dadurch könne sich vieles ändern, meint Volker Finthammer. Und schon die Debatte der letzten Monate habe dazu geführt, dass die Zahl der potentiellen Organspender steigt. Klar aber auch: Es sei absehbar, dass sich der Bundestag in naher Zukunft noch einmal mit dem Thema befasst.
Ende mit Kohle
2038 soll Schluss sein mit dem Kohlestrom in Deutschland. Den genauen Fahrplan zu diesem festen Ziel hat eine Runde im Kanzleramt festgelegt. Mit dabei: Die zuständigen Ministerpräsidenten und Vertreter der Energie-Konzerne. Vor allem die Konzerne bekommen hohe Entschädigungen. Ein gutes Geschäft für die Unternehmen, sie hätten sich diesen Ausstieg vergolden lassen, meint Barbara Schmidt-Mattern. Und die jetzigen Kohle-Reviere würden vor einem gewaltigen Umbruch stehen. Auch wenn sie viele Milliarden an Unterstützung bekommen: die Anpassung an das Zeitalter nach der Kohle könnte schwierig werden.