Freitag, 19. April 2024

Der Tag
Wir stehen vor der Wahl

Der Wahlkampf in Sachsen und Brandenburg hat deutlich gemacht, wie unterschiedlich Ost und West noch immer ticken. Aber haben die Parteien das wirklich begriffen? Und: Einige in der CSU wünschen sich eine Steuer auf billige Flugtickets – das ist eine Idee mit einigen Fallstricken.

Von Tobias Armbrüster | 30.08.2019
Fahrradfahrerin vor Wahlplakaten von Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen und CDU für die Landtagswahl in Brandenburg
Fahrradfahren kann man überall, egal ob in Bayern, Hamburg oder hier in Brandenburg - aber die Parteien im Osten ticken anders als im Westen (imago/Martin Müller)
Die Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen könnten einiges anders machen in Deutschland, sagt Stephan Detjen. Schon jetzt zeige sich: CDU und SPD reagieren auf typisch ostdeutsche Probleme, etwa mit dem milliardenschweren Kohle-Kompromiss. Aber: Wird sich das am Wahlsonntag wirklich auszahlen? Oder wird vor allem die AfD profitieren, die sich in ihrer Kampagne gerne als Anwalt des Ostens präsentiert hat? Klar scheint zumindest soviel: Viele Menschen in Westdeutschland haben keine Ahnung davon, wie es in den östlichen Bundesländern aussieht.
Und eine alte Idee ist plötzlich wieder in den Schlagzeilen: Strafsteuern auf extrem billige Flug-Tickets. Durch Europa fliegen für neun Euro? Das habe nichts mit Klimaschutz zu tun, sagt Alexander Dobrindt von der CSU. Er hat deshalb eine neue Steuer ins Gespräch gepracht. Seine Partei hat ihn sofort zurück gepfiffen – aber interessant ist die Idee trotzdem, sagt Mischa Ehrhardt. Steigende Ticket-Preise würden mehr Menschen zum Umstieg auf die Bahn bewegen. Die müsste allerdings an ihrer Pünktlichkeit arbeiten.