Dienstag, 19. März 2024

Der Tag
Zeit für einen Krisenstab

Die Bundesregierung sieht eine "neue Qualität" bei der Ausbreitung von Corona. Einiges könnte sich jetzt ändern - aber große Quarantäne-Zonen wird es erstmal nicht geben. Außerdem: Das Pokern vor den Handelsgesprächen zwischen Brüssel und London.

Von Tobias Armbrüster | 27.02.2020
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (l, CDU) und Bundesinnenminster Horst Seehofer (CSU) informieren in der Bundespressekonferenz über die Arbeit des Krisenstabs zur Eindämmung des Coronavirus.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (l, CDU) und Bundesinnenminster Horst Seehofer (CSU) informieren über die Arbeit des Krisenstabs zur Eindämmung des Coronavirus. (dpa/Wolfgang Kumm)
Eine Trendwende in Sachen Corona vollzieht sich da gerade in Berlin - so beschreibt das Volker Finthammer in unserem Hauptstadtstudio. Die Gesundheits-Behörden hätten in den letzten Tagen erkannt, dass sich dieses Virus nicht so leicht kontrollieren läßt wie noch vor kurzem gedacht. Deshalb jetzt ein Krisenstab, in dem alle Berliner Ministerien ihre Erkenntnisse zu Corona zusammen tragen. Wir könnten da in den kommenden Wochen einige Veränderungen im öffentlichen Leben erleben, meint Volker Finthammer, und auch die Hygiene-Aufrufe werden sich häufen. Aber wirklich drastische Maßnahmen seien erstmal nicht geplant. Vor allem sollte man beachten, dass der Großteil aller Corona-Infektionen harmlos verläuft.
Brüsseler Spielregeln? - No thanks
Wenn am Montag die Freihandels-Gespräche zwischen London und Brüssel beginnen, dann steuern da zwei Schiffe aufeinander zu, Kollision nicht ausgeschlossen - so beschreibt das Friedbert Meurer aus seiner Sicht in London. Die britische Regierung hat heute klar gestellt, dass sie Brüsseler Vorschriften und Regularien ablehnt. Und dass sie dabei keine Zugeständnisse machen will, die die britische Wirtschaft behindern könnten. Viel davon sei natürlich Poker-Rhetorik, aber Boris Johnson wolle sein Land nach dem Brexit tatsächlich auf einen neuen Kurs schicken.