Freitag, 19. April 2024

Der Tag
Zu Besuch bei Ex-Feinden: Merkel in Athen

Ein herzlicher Empfang statt radikale Anti-Merkel-Rhetorik, das erwartet die Kanzlerin bei ihrem 24-Stunden-Besuch in Athen. Wie stabil ist die neue deutsch-griechische Freundschaft? Und: Handball statt Fußball. Warum die WM das Potential hat, den Sport endlich hip zu machen.

Von Sarah Zerback | 10.01.2019
    Proteste in Athen: Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras wehrt sich gegen das "Spar-Spritzen" von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU)
    Mit aggressiven Protesten wie 2014 muss die Kanzlerin jetzt nicht mehr rechnen (dpa / picture-alliance / Orestis Panagiotou)
    Die Wut "der Griechen" gegen "die Deutschen" sei größtenteils abgeebbt, schildert Korrespondent Panajotis Gavrilis. Das liege zum einen an der moderat besseren wirschaftlichen Situation im Land, seit Griechenland nicht mehr unter dem Rettungsschirm steht, aber auch daran, dass die Menschen ihre eigene Rolle stärker selbst reflektieren. Und so erwartet die Kanzlerin ein fast schon freundschaftlicher Empfang. Nur, dass sie sich auch mal anschaut, wie es den vielen tausenden Migranten auf Lesbos ergeht, das hätten sich viele schon gewünscht.
    Zusehen wie Sportler gegen Bälle treten, statt sie zu werfen: Ist in Deutschland noch immer weitaus beliebter. Dabei habe der Handball sein Dasein im Schatten des Fußballs nicht verdient, sagt Sportredakteur Matthias Friebe. Und die WM, die heute startet, könnte helfen, dass sich das endlich ändert.
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