Donnerstag, 23. März 2023

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Der Tod in der neuen Musik
Todesmetaphern in der Musik

Das Jahr 2000 stand vor der Tür. Weltuntergangsfantasien kursierten, und alle fürchteten einen Computerabsturz. Diese Endzeitstimmung griff die Projektgruppe Neue Musik Bremen auf und thematisierte auf ihrer 1996 veranstalteten Tagung Todesmetaphern in zeitgenössischer Musik.

Von Hanno Ehrler | 04.04.2020

    Zwei moosbewachsene Putten mit Instrumenten rahmen ein Grabmal ein. Im Hintergund stehen Nadelbäume
    Sinnbild des Gedenkens: Musizierende Putten rahmen ein Grabmahl ein (Deutschlandradio/ Hanno Ehrler)
    Künstlerisch im Fokus standen in Bremen Komponisten und Werke aus der jüngsten Vergangenheit im Fokus; sie wurden von theoretischer Beschäftigung ergänzt und kontrastiert.
    Yannis Xenakis riß mit seiner klanggewaltigen Musik buchstäblich Abgründe auf. Rolf Riehm entwarf Bilder vom Zerfallen und Vergehen. Texte über den Tod und ein eventuelles Weiterleben bildeten den Ausgangspunkt spezifischer Kompositionen Klaus Hubers, Luigi Nonos und Bernd Alois Zimmermanns.
    Zugleich präsentierten die Organisatoren der Tagung Stücke alter Musik – von Josquin Desprez, Claudio Monteverdi und Wolfgang Amadeus Mozart. Bewusst erweiterten sie den Blick über das Gegenwärtige hinaus darauf, wie der Tod in früheren Epochen musikalisiert wurde. Eingeladen war zudem der Wiener Philosoph Thomas Macho. Er referierte über Todesvorstellungen in der Menschheitsgeschichte.
    Beim Rückblick auf diese singuläre Auseinandersetzung mit Sterben und Tod aus der Sicht der Neuen Musik vor einem Vierteljahrhundert arbeitet Autor Hanno Ehrler heraus, wie aktuell die Thematik heute noch ist.
    Diese Sendung finden Sie nach Ausstrahlung sieben Tage lang in unserer Mediathek