Der Überlebenskampf des Jack-London-Entdeckers Erwin Magnus

"Sorgen Sie doch bitte dafür, dass ich etwas bekomme!"

Der deutsche Schauspieler Raimund Harmstorf (l) als Pete und sein amerikanischer Kollege Charlton Heston (r) als John in dem Abenteuerfilm "Ruf der Wildnis" aus der Goldgräberzeit in Alaska nach einem Buch von Jack London. Aufnahme von 1972.
Der deutsche Schauspieler Raimund Harmstorf (l) als Pete und sein amerikanischer Kollege Charlton Heston (r) als John in dem Abenteuerfilm "Ruf der Wildnis" aus der Goldgräberzeit in Alaska nach einem Buch von Jack London. Aufnahme von 1972. © picture-alliance/ dpa / CCC/Constantin/hps
Von Christian Blees · 31.03.2017
Erwin Magnus (1881-1947) übersetzte in den 20er-Jahren fast das gesamte Oeuvre des in Deutschland bis dahin nahezu unbekannten Autors Jack London aus dem Amerikanischen ins Deutsche. Die Rechte hatte er zuvor exklusiv von der Witwe des Schriftstellers erworben.
Die deutschen Übersetzungen wurden schnell zu Bestsellern, so dass Magnus - dessen Honorare an die Verkaufszahlen gekoppelt waren - in Berlin zunächst ein wohlhabendes Leben führen konnte.
Dies änderte sich schlagartig, als Hitler an die Macht gekommen war: Der Jude Magnus erhielt Berufsverbot und emigrierte nach Skandinavien. Bevor er nach dem Krieg den Kampf um die ihm während der Nazizeit vorenthaltenen Tantiemen aufnehmen konnte, starb Magnus, völlig verarmt, am 31. März 1947 in Kopenhagen. Jahrelang führte seine Frau juristische Auseinandersetzungen mit den aktuellen deutschsprachigen Jack-London-Rechteinhabern - weitgehend vergeblich.
Produktion: DLF 2017
Das Manuskript zur Sendung:
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