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Der wundersame Stern im Walfisch
Mira ist wieder hell

Im Jahr 1596 bemerkte David Fabricius im Sternbild Walfisch einen Stern, den er noch nie zuvor so hell gesehen hatte. Der Pastor und begeisterte Himmelsbeobachter in Resterhafe bei Aurich meinte, eine helle Sternexplosion entdeckt zu haben.

Von Dirk Lorenzen | 13.01.2018
    Mira steht gegen 19 Uhr genau im Süden – und ist derzeit recht gut zu erkennen
    Mira steht gegen 19 Uhr genau im Süden – und ist derzeit recht gut zu erkennen (Stellarium)
    Tatsächlich pulsiert dieser Stern mit einer Periode von elf Monaten. Die meiste Zeit ist er so schwach, dass er nur in einem Teleskop zu sehen ist. Doch zum Maximum ist er gut mit bloßem Auge zu beobachten.
    Die Astronomen haben ihn "mira stella" genannt, den wunderbaren Stern. Mira hat etwas mehr Masse als unsere Sonne und befindet sich in seiner letzten Lebensphase.
    Er hat sich zum Roten Riesen aufgebläht: Sein Durchmesser ist rund 700 mal größer als der der Sonne. Stünde Mira in der Mitte unseres Planetensystems, so würde der Stern fast bis zum Jupiter reichen.

    Weil der "Sternmotor" schon etwas stottert, dehnt sich der Stern innerhalb von elf Monaten noch weiter aus und zieht sich wieder zusammen. Miras Durchmesser pulsiert um gut 20 Prozent – aus der Nähe sähe es wohl so aus, als "atme" der Stern ganz langsam. Das Pulsieren führt dazu, dass er im Maximum etwa sechsmal heller leuchtet als im Minimum.
    20170507a: Der pulsierende Stern Mira (rechts) in einer UV-Beobachtung des Galex-Satelliten (NASA)
    Mira zieht im Kosmos einen langen Schweif hinter sich her, der aber nur mit Spezialteleskopen zu sehen ist (NASA)
    Derzeit ist Mira wieder recht hell, etwa so hell wie der schwächste Stern im Großen Wagen. Gegen 19 Uhr funkelt er im Walfisch genau im Süden, ein Stück rechts unterhalb des Stiers.
    Die markante Spitze des Sternbilds Fische zeigt genau auf Mira: den wunderbaren Stern, der jetzt wieder für einige Wochen am Himmel leuchtet.