Dienstag, 19. März 2024

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Deutsche Eishockey Liga
"Es ist möglich, in die Phalanx einzubrechen"

Im dritten Spiel der DEL-Finalserie haben die Adler Mannheim gegen München 4:1 gewonnen. Obwohl die beiden Mannschaften deutlich bessere finanzielle Möglichkeiten haben, sagt Eishockey-Experte Sven Metzger, dass andere Mannschaften durchaus Chancen haben.

Sven Metzger im Gespräch mit Tobias Oelmaier | 22.04.2019
Tommi Huhtala (Adler Mannheim) trifft zum 4:1 gegen RB München in Spiel 3 des DEL-Finals.
Tommi Huhtala (Adler Mannheim) trifft zum 4:1 gegen RB München in Spiel 3 des DEL-Finals. (Michael Ruffler / imago images / masterpress)
Journalist und Eishockey-Experte Sven Metzger sieht die Vorherrschaft von Red Bull München zum ersten Mal seit Jahren ernsthaft in Frage gestellt. Mannheim sei bisher in allen drei Finalsspielen besser gewesen. "München muss darauf jetzt ein Antwort finden, wenn sie ihre Serie fortsetzen und den vierten Titel in Folge gewinnen wollen."
Die Dominanz von Mannheim und München liegt auch an den mit Abstand höchsten Etats in der Liga. Sven Metzger schätzt, dass beide Mannschaften einen Jahresetat von 15 Millionen Euro haben – und damit deutlich mehr, als andere Teams. Dennoch sieht er keine Gefahr für Langeweile in der Liga. Metzgers Beispiel sind die Augsburger Panther, die sich München erst im entscheidenden siebten Spiel des Halbfinals geschlagen geben mussten.
Augsburg: "Gute Arbeit, Teamgedanke, System"
Sven Metzger sagt über Augsburg: "Die haben das über eine sehr, sehr gute Arbeit hinbekommen, über einen Teamgedanken, über ein gutes System ihres Trainers. Das zeigt schon, dass viel möglich ist, und dass auch es möglich ist, in diese Phalanx einzubrechen."
Für große Sponsoren und damit generell höhere Etats in der DEL sieht Metzger einige Hindernisse: Man könne in der DEL nicht einfach direkt eine Mannschaft zusammenkaufen, sondern brauche Zeit, um einen Unterbau zu schaffen. Außerdem sei es schwer die Investitionen wieder einzuspielen. Eishockey habe einfach nicht die weltweite Werbereichweite, wie der Fußball, sondern eher einen regionalen Effekt.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.