Mittwoch, 24. April 2024

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Deutsche Umwelthilfe zur Blauen Plakette
"Ein zynischer Umgang mit der Gesundheit der Bürger"

Die Deutsche Umwelthilfe wirft den hiesigen Herstellern von Dieselfahrzeugen vor, die Abgasreinigung in den Fahrzeugen bei niedrigen Temperaturen weitgehend abzuschalten. Ihr Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch sagte im DLF, schmutzige Fahrzeuge müssten gezielt aus den Städten herausgehalten werden. Jetzt pocht die Umwelthilfe auf die rasche Einführung der Blauen Plakette für schadstoffarme Autos.

Jürgen Resch m Gespräch mit Martin Zagatta | 16.04.2016
    Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe
    Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (dpa/picture-alliance/ Jan-Philipp Strobel)
    Resch sagte im Deutschlandfunk, seine Organisation habe beim Kraftfahrt-Bundesamt wegen der Abgas-Tricksereien bereits den Antrag auf Typenentzug für den Opel Zafira und die Mercedes-C-Klasse gestellt. Außerdem klage man gegen Werbung, in denen diese Autos als besonders sauber dargestellt werde.
    Resch zeigte sich überzeugt, dass die von den Umweltministern beschlossene Blaue Plakette für umweltfreundliche Fahrzeuge trotz des Widerstands von Verkehrsminister Dobrindt noch in diesem Jahr verabschiedet werde. Dies ermögliche den Kommunen, bei Bedarf besonders schmutzige Fahrzeuge gezielt aus den Städten herauszuhalten. Außerdem bringe die Plakette die Hersteller dazu, sauberere Autos zu bauen.
    Der Politik warf Reschke ein zu enges Verhältnis zu den Automobilherstellern vor. Bundesverkehrsminister Dobrindt etwa mache, was ihm die Industrie vorschreibe. Aber auch die Grünen in Baden-Württemberg kuschten vor den Konzernen. Bei ihrem Vorgehen gegen die hohe Umweltbelastung in den Städten setzten sie stets auf freiwillige Maßnahmen. Man komme aber um Verkehrsbeschränkungen nicht herum.
    Das Interview können Sie hier in Kürze in voller Länge nachlesen.