Der Ägyptologe reagierte damit auf aktuelle Forderungen einer privaten Initiative, die in seinem Museum ausgestellte weltberühmte Büste der Nofretete solle aus moralischen Gründen für eine Ausstellung nach Ägypten zurückkehren. Wildung lehnte das aus konservatorischen Gründen ab und wies auch auf andere unkalkulierbare Risiken hin: "Was meinen Sie, was in Ägypten an dem Tag los wäre, an dem die Nofretete wieder nach Deutschland zurückreisen soll? Dafür, dass sie das dann auch tatsächlich darf und kann, will auch keiner unserer ägyptischen Kollegen die Garantie übernehmen. Weder die ägyptische Altertümerverwaltung noch unsere Kollegen im Ägyptischen Museum in Kairo oder gar die ägyptische Regierung fordern eine Rückkehr der Büste." Abgesehen davon, so Wildung weiter, gebe es nach wie vor genügend ägyptische Kunst im Lande selbst: "Aber europäische Kunst ist dort nach Aussage unserer Kollegen ein Defizit."
Das Europäische Museum in Alexandria, in dem wechselnde Ausstellungen stattfinden sollen, wollten sich die beteiligten Länder auch nicht bezahlen lassen, so Wildung im Deutschlandfunk: "Projekte wie die Dependance in Abu Dhabi, die sich der Louvre mit 400 Millionen Euro honorieren lässt, sehen wir nicht als Kulturaustausch an. Das ist Geschäftemacherei." Denkbar seien ähnliche Pläne vielleicht irgendwann auch wieder für den Iran, den Irak oder südamerikanische Länder.
Das vollständige Gespräch mit Professor Dietrich Wildung können Sie für begrenzte Zeit nach der Sendung in unserem Audio-On-Demand-Player hören.
Das Europäische Museum in Alexandria, in dem wechselnde Ausstellungen stattfinden sollen, wollten sich die beteiligten Länder auch nicht bezahlen lassen, so Wildung im Deutschlandfunk: "Projekte wie die Dependance in Abu Dhabi, die sich der Louvre mit 400 Millionen Euro honorieren lässt, sehen wir nicht als Kulturaustausch an. Das ist Geschäftemacherei." Denkbar seien ähnliche Pläne vielleicht irgendwann auch wieder für den Iran, den Irak oder südamerikanische Länder.
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