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Diamond League
Caster Semenya siegt in Doha nach juristischer Niederlage

Zwei Tage nach ihrer Niederlage vor dem Internationalen Sportgerichshof CAS läuft Caster Semenya überlegen zum Sieg. Es ist das letzte Rennen über ihre Lieblingsstrecke, bei dem sie ihren körpereigenen Testosteronwert nicht medikamentös senken muss. Ab kommender Woche gilt ein Testosteron-Grenzwert.

Von Olivia Gerstenberger | 03.05.2019
Caster Semenya jubelt im Ziel nach ihren Sieg im 800-Meter-Lauf bei den Commonwealth-Games 2018
Überlegen zum Sieg: Caster Semenya (hier ein Archivfoto) war auch in Doha zum Auftakt der Diamond League die Schnellste über 800 Meter (Mark Schiefelbein/AP/dpa)
Mit ernster Miene bestritt die zweifache Olympiasiegerin das Rennen in Katars Hauptstadt. Nur kurz lächelte sie nach ihrem überlegenen Sieg in die Kamera. Die 28-Jährige setzte sich mühelos gegen die Olympiazweite Francine Niyonsaba durch und blieb mit 1:54,98 Minuten nur 73 Hundertstel über ihrer persönlichen Bestleistung.
Für Semenya war es das letzte Rennen, bevor am 8. Mai die neue Regel des Welt-Leichtathletikverbands greift. Dann gilt für Athletinnen, die bei Lauf-Wettbewerben zwischen 400 Metern und einer Meile antreten wollen, eine Obergrenze für den körpereigenen Testosteronwert.
Der Weltverband hatte diesen Grenzwert mit der Begründung eingeführt, Frauen, die von der Geschlechternorm abweichen, hätten dadurch einen sportlichen Vorteil. Semenya zog daraufhin vor den internationalen Sportgerichtshof Cas, scheiterte aber am Mittwoch mit ihrer Klage.
Wenn die Südafrikanerin bei der WM im September und Oktober teilnehmen will, die ebenfalls in Doha stattfindet, muss sie ihren Testosteronwert durch Medikamente senken.
Für die Deutschen fiel der Auftakt der Königsklasse zu Beginn der WM-Saison indessen enttäuschend aus. Diskus-Olympiasieger Christoph Harting wurde beim Sieg des schwedischen Vizeweltmeisters Daniel Stahl mit 64,49 Metern Fünfter.
Der deutsche Meister Bo Kanda Lita Baehre kam im Stabhochsprung nur auf 5,46 Meter und Rang sieben. Weltmeister Sam Kendricks aus den USA gewann mit 5,80 Metern.